Asthe­no­zoo­sper­mie bei Kin­der­wunsch: Ursa­chen, Dia­gno­se und Lösungs­we­ge

Asthenozoospermien

Wenn der Kin­der­wunsch uner­füllt bleibt, kön­nen ver­schie­de­ne Fak­to­ren eine Rol­le spie­len. Einer davon ist die Asthe­no­zoo­sper­mie – ein Begriff, der vie­len Paa­ren erst dann begeg­net, wenn sie sich mit Frucht­bar­keits­pro­ble­men aus­ein­an­der­set­zen. Doch was bedeu­tet die­ser Fach­be­griff genau, und wel­che Mög­lich­kei­ten gibt es, trotz die­ser Dia­gno­se den Traum vom eige­nen Kind zu ver­wirk­li­chen? In die­sem Arti­kel erfährst du alles Wich­ti­ge über Asthe­no­zoo­sper­mie, ihre Ursa­chen und wie du damit umge­hen kannst.

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Was ist Asthe­no­zoo­sper­mie?

Asthe­no­zoo­sper­mie bezeich­net eine ver­min­der­te Beweg­lich­keit der Sper­mi­en im Eja­ku­lat. Nach den Kri­te­ri­en der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) liegt eine Asthe­no­zoo­sper­mie vor, wenn weni­ger als 32% der Sper­mi­en pro­gres­siv beweg­lich sind oder wenn weni­ger als 40% der Sper­mi­en über­haupt eine Beweg­lich­keit auf­wei­sen.

Die Beweg­lich­keit der Sper­mi­en ist ent­schei­dend für die natür­li­che Befruch­tung. Um die Eizel­le errei­chen und befruch­ten zu kön­nen, müs­sen Sper­mi­en den weib­li­chen Geni­tal­trakt durch­que­ren – eine Stre­cke, die für die mikro­sko­pisch klei­nen Zel­len beacht­lich ist. Ohne aus­rei­chen­de Beweg­lich­keit ist die­ser Weg kaum zu bewäl­ti­gen.

Asthe­no­zoo­sper­mie ist eine der häu­figs­ten Ursa­chen für männ­li­che Unfrucht­bar­keit, kommt jedoch sel­ten iso­liert vor. Oft ist sie mit ande­ren Sper­mi­en­an­oma­lien wie einer ver­min­der­ten Anzahl (Oli­go­zoo­sper­mie) oder abnor­ma­ler Mor­pho­lo­gie (Tera­to­zoo­sper­mie) kom­bi­niert.

Dia­gno­se: Wie wird Asthe­no­zoo­sper­mie fest­ge­stellt?

Die Dia­gno­se einer Asthe­no­zoo­sper­mie erfolgt durch ein Sper­mio­gramm, eine umfas­sen­de Ana­ly­se des Eja­ku­lats. Bei die­ser Unter­su­chung wer­den ver­schie­de­ne Para­me­ter bewer­tet:

Der Ablauf eines Sper­mio­gramms

Ein Sper­mio­gramm wird in der Regel in einer andro­lo­gi­schen Pra­xis oder einer Kin­der­wunsch­kli­nik durch­ge­führt. Nach einer sexu­el­len Karenz­zeit von 2–5 Tagen wird eine Samen­pro­be durch Mas­tur­ba­ti­on gewon­nen und anschlie­ßend labor­ana­ly­tisch unter­sucht.

Beur­tei­lung der Sper­mi­en­be­weg­lich­keit

Bei der Ana­ly­se der Beweg­lich­keit unter­schei­det man ver­schie­de­ne Kate­go­rien:

  • Pro­gres­siv beweg­li­che Sper­mi­en: Sper­mi­en, die sich gerad­li­nig vor­wärts bewe­gen
  • Nicht-pro­gres­siv beweg­li­che Sper­mi­en: Sper­mi­en, die sich an Ort und Stel­le bewe­gen, aber nicht vor­wärts kom­men
  • Unbe­weg­li­che Sper­mi­en: Sper­mi­en ohne jeg­li­che Eigen­be­we­gung

Nach den aktu­el­len WHO-Refe­renz­wer­ten (2021) soll­ten min­des­tens 32% der Sper­mi­en pro­gres­siv beweg­lich sein. Liegt der Wert dar­un­ter, spricht man von einer Asthe­no­zoo­sper­mie.

Wie­der­ho­lung der Unter­su­chung

Da die Qua­li­tät des Eja­ku­lats natür­li­chen Schwan­kun­gen unter­lie­gen kann, wird bei auf­fäl­li­gen Befun­den emp­foh­len, die Unter­su­chung nach eini­gen Wochen zu wie­der­ho­len. Erst bei kon­stant auf­fäl­li­gen Wer­ten wird die Dia­gno­se Asthe­no­zoo­sper­mie gestellt.

Lese­tipp:

Sper­mio­gramm ver­ste­hen
Sind dei­ne Sper­mi­en zu lang­sam?

Ursa­chen für ein­ge­schränk­te Sper­mi­en­be­weg­lich­keit

Die Ursa­chen für eine ver­min­der­te Sper­mi­en­be­weg­lich­keit sind viel­fäl­tig und rei­chen von gene­ti­schen Fak­to­ren bis hin zu Umwelt­ein­flüs­sen und Lebens­ge­wohn­hei­ten.

Gene­ti­sche Fak­to­ren

Gene­ti­sche Ursa­chen kön­nen die Struk­tur der Sper­mi­en beein­flus­sen, ins­be­son­de­re die Gei­ßel (Fla­gel­lum), die für die Fort­be­we­gung ver­ant­wort­lich ist. Muta­tio­nen in bestimm­ten Genen kön­nen zu struk­tu­rel­len Defek­ten füh­ren, die die Beweg­lich­keit ein­schrän­ken.

Ana­to­mi­sche Anoma­lien

Eine Vari­ko­ze­le, eine Erwei­te­rung der Venen im Hoden­sack, kann durch erhöh­te Tem­pe­ra­tur und ver­än­der­te Durch­blu­tung die Sper­mi­en­qua­li­tät beein­träch­ti­gen. Auch ande­re ana­to­mi­sche Beson­der­hei­ten wie Hoden­fehl­la­gen kön­nen eine Rol­le spie­len.

Infek­tio­nen und Ent­zün­dun­gen

Aku­te oder chro­ni­sche Ent­zün­dun­gen im Bereich der Hoden, Neben­ho­den oder Pro­sta­ta kön­nen die Sper­mi­en­be­weg­lich­keit nega­tiv beein­flus­sen. Hier kom­men sowohl bak­te­ri­el­le Infek­tio­nen als auch vira­le Erkran­kun­gen in Fra­ge.

Umwelt­fak­to­ren und Toxi­ne

Ver­schie­de­ne Umwelt­gif­te und Schad­stof­fe kön­nen die Sper­mi­en­qua­li­tät beein­träch­ti­gen:

  • Pes­ti­zi­de und Her­bi­zi­de
  • Schwer­me­tal­le
  • Indus­trie­che­mi­ka­li­en
  • Hor­mon­ähn­li­che Sub­stan­zen (Endo­kri­ne Dis­rup­t­o­ren)

Lebens­stil­fak­to­ren

Der Lebens­stil hat einen erheb­li­chen Ein­fluss auf die Sper­mi­en­qua­li­tät:

  • Rau­chen: Niko­tin und ande­re im Tabak­rauch ent­hal­te­ne Sub­stan­zen kön­nen die Sper­mi­en­be­weg­lich­keit redu­zie­ren
  • Alko­hol: Regel­mä­ßi­ger, über­mä­ßi­ger Alko­hol­kon­sum wirkt sich nega­tiv auf die Sper­mi­en­qua­li­tät aus
  • Über­ge­wicht: Ein hoher BMI kor­re­liert mit schlech­te­rer Sper­mi­en­qua­li­tät
  • Stress: Chro­ni­scher Stress kann über hor­mo­nel­le Mecha­nis­men die Frucht­bar­keit beein­träch­ti­gen
  • Hit­ze­ein­wir­kung: Erhöh­te Hoden­tem­pe­ra­tur durch enge Klei­dung, häu­fi­ge Sau­na­be­su­che oder lan­ges Sit­zen kann die Sper­mi­en­pro­duk­ti­on stö­ren

Medi­ka­men­te und Dro­gen

Bestimm­te Medi­ka­men­te und Dro­gen kön­nen die Sper­mi­en­be­weg­lich­keit ver­rin­gern:

  • Eini­ge Blut­druck­me­di­ka­men­te
  • Bestimm­te Anti­de­pres­si­va
  • Ana­bo­le Ste­ro­ide
  • Can­na­bis und ande­re Dro­gen

Aus­wir­kun­gen auf die Frucht­bar­keit

Die Aus­wir­kun­gen einer Asthe­no­zoo­sper­mie auf die Frucht­bar­keit hän­gen vom Schwe­re­grad der Beweg­lich­keits­ein­schrän­kung ab.

Natür­li­che Emp­fäng­nis bei leich­ter Asthe­no­zoo­sper­mie

Bei einer leich­ten Form der Asthe­no­zoo­sper­mie besteht durch­aus die Mög­lich­keit einer natür­li­chen Emp­fäng­nis, beson­ders wenn ande­re Para­me­ter des Sper­mio­gramms im Nor­mal­be­reich lie­gen. In die­sen Fäl­len kann es jedoch län­ger dau­ern, bis eine Schwan­ger­schaft ein­tritt.

Schwie­rig­kei­ten bei mode­ra­ter bis schwe­rer Asthe­no­zoo­sper­mie

Bei einer aus­ge­präg­ten Beweg­lich­keits­ein­schrän­kung ist die natür­li­che Befruch­tung deut­lich erschwert oder unmög­lich, da die Sper­mi­en nicht in der Lage sind, die Eizel­le zu errei­chen. In die­sen Fäl­len sind medi­zi­ni­sche Unter­stüt­zungs­maß­nah­men not­wen­dig.

Behand­lungs­mög­lich­kei­ten bei Asthe­no­zoo­sper­mie

Je nach Ursa­che und Schwe­re­grad der Asthe­no­zoo­sper­mie gibt es ver­schie­de­ne Behand­lungs­an­sät­ze. Ziel ist ent­we­der die Ver­bes­se­rung der Sper­mi­en­qua­li­tät oder der Ein­satz assis­tier­ter Repro­duk­ti­ons­tech­ni­ken.

Wenn spe­zi­fi­sche Ursa­chen für die ein­ge­schränk­te Sper­mi­en­be­weg­lich­keit iden­ti­fi­ziert wer­den kön­nen, steht deren Behand­lung im Vor­der­grund:

  • Behand­lung von Infek­tio­nen: Bei bak­te­ri­el­len Infek­tio­nen wer­den Anti­bio­ti­ka ein­ge­setzt
  • Chir­ur­gi­sche Kor­rek­tur: Bei einer Vari­ko­ze­le kann eine ope­ra­ti­ve Behand­lung zu einer Ver­bes­se­rung der Sper­mi­en­qua­li­tät füh­ren
  • Hor­mo­nel­le The­ra­pie: Bei hor­mo­nel­len Stö­run­gen kann eine ent­spre­chen­de Sub­sti­tu­ti­on hilf­reich sein
  • Abset­zen schäd­li­cher Medi­ka­men­te: Wenn mög­lich, soll­ten Medi­ka­men­te, die die Sper­mi­en­funk­ti­on beein­träch­ti­gen, durch Alter­na­ti­ven ersetzt wer­den

Natur­heil­kund­li­che Ansät­ze und Life­style-Ände­run­gen

Neben schul­me­di­zi­ni­schen Behand­lun­gen kön­nen natur­heil­kund­li­che Ansät­ze und Lebens­stil­mo­di­fi­ka­tio­nen die Sper­mi­en­qua­li­tät posi­tiv beein­flus­sen.

Ernäh­rungs­um­stel­lung

Eine aus­ge­wo­ge­ne, nähr­stoff­rei­che Ernäh­rung ist wich­tig für die Sper­mi­en­ge­sund­heit:

  • Viel fri­sches Obst und Gemü­se für Anti­oxi­dan­ti­en
  • Aus­rei­chend hoch­wer­ti­ge Pro­te­ine
  • Gesun­de Fet­te, ins­be­son­de­re Ome­ga-3-Fett­säu­ren
  • Ver­mei­dung stark ver­ar­bei­te­ter Lebens­mit­tel
  • Reduk­ti­on von Zucker und raf­fi­nier­ten Koh­len­hy­dra­ten

Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel

Spe­zi­el­le Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel für Män­ner mit Kin­der­wunsch kön­nen die Sper­mi­en­qua­li­tät ver­bes­sern:

  • Kom­bi­na­ti­ons­prä­pa­ra­te mit Vit­ami­nen, Mine­ral­stof­fen und Spu­ren­ele­men­ten
  • Ome­ga-3-Fett­säu­ren
  • Pflanz­li­che Extrak­te wie Maca oder Tri­bu­lus ter­restris

Wich­tig ist jedoch, dass Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel immer in Abspra­che mit einem Arzt ein­ge­nom­men wer­den soll­ten, da nicht alle Prä­pa­ra­te wis­sen­schaft­lich gut unter­sucht sind.

Lese­tipp:

Kin­der­wunsch Vit­ami­ne für die Sper­mi­en: Pimp my Sperm

Erfah­run­gen mit Mas­cuP­ro Fer­ti­li­tät

Stress­re­duk­ti­on

Chro­ni­scher Stress kann nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Frucht­bar­keit haben. Ent­span­nungs­tech­ni­ken wie Yoga, Medi­ta­ti­on oder pro­gres­si­ve Mus­kel­ent­span­nung kön­nen hel­fen, Stress­le­vel zu sen­ken.

Gesun­de Lebens­ge­wohn­hei­ten

Fol­gen­de Maß­nah­men kön­nen zur Ver­bes­se­rung der Sper­mi­en­qua­li­tät bei­tra­gen:

  • Ver­zicht auf Niko­tin und Dro­gen
  • Reduk­ti­on des Alko­hol­kon­sums
  • Regel­mä­ßi­ge, mode­ra­te kör­per­li­che Akti­vi­tät
  • Aus­rei­chend Schlaf
  • Ver­mei­dung von Über­hit­zung der Hoden (kei­ne engen Hosen, kei­ne Sau­na, kein hei­ßes Baden)
  • Reduk­ti­on der Expo­si­ti­on gegen­über Umwelt­gif­ten

Medi­zi­nisch unter­stütz­te Repro­duk­ti­on bei Asthe­no­zoo­sper­mie

Wenn trotz kon­ser­va­ti­ver Maß­nah­men kei­ne aus­rei­chen­de Ver­bes­se­rung der Sper­mi­en­be­weg­lich­keit erzielt wer­den kann, kom­men Metho­den der assis­tier­ten Repro­duk­ti­on zum Ein­satz.

Intrau­te­ri­ne Inse­mi­na­ti­on (IUI)

Bei der intrau­te­ri­nen Inse­mi­na­ti­on wer­den die beweg­lichs­ten Sper­mi­en in einem Labor­ver­fah­ren aus­ge­wählt und direkt in die Gebär­mut­ter ein­ge­bracht. Die­se Metho­de eig­net sich für leich­te bis mode­ra­te For­men der Asthe­no­zoo­sper­mie.

In-vitro-Fer­ti­li­sa­ti­on (IVF)

Bei der klas­si­schen IVF wer­den Eizel­len und auf­be­rei­te­te Sper­mi­en im Labor zusam­men­ge­bracht, um eine Befruch­tung zu ermög­li­chen. Die­se Metho­de kann bei mode­ra­ter Asthe­no­zoo­sper­mie zum Ein­satz kom­men.

Intra­cy­to­plas­ma­ti­sche Sper­mi­en­in­jek­ti­on (ICSI)

Die ICSI ist das Ver­fah­ren der Wahl bei schwe­rer Asthe­no­zoo­sper­mie. Hier­bei wird ein ein­zel­nes Sper­mi­um mit einer fei­nen Nadel direkt in eine Eizel­le inji­ziert. Die Beweg­lich­keit des Sper­mi­ums spielt hier­bei eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le, solan­ge es lebens­fä­hig ist.

Der Ablauf einer ICSI-Behand­lung umfasst:

  1. Hor­mo­nel­le Sti­mu­la­ti­on der Eier­stö­cke der Frau
  2. Ent­nah­me der Eizel­len
  3. Gewin­nung und Auf­be­rei­tung des Sper­mas
  4. Injek­ti­on eines ein­zel­nen Sper­mi­ums in jede Eizel­le
  5. Kul­ti­vie­rung der befruch­te­ten Eizel­len im Labor
  6. Trans­fer von ein bis zwei Embryo­nen in die Gebär­mut­ter

Schwan­ger wer­den trotz Asthe­no­zoo­sper­mie – Erfolgs­aus­sich­ten

Die Chan­cen, trotz Asthe­no­zoo­sper­mie ein Kind zu bekom­men, sind heu­te dank moder­ner Repro­duk­ti­ons­me­di­zin gut.

Ein­fluss­fak­to­ren auf die Erfolgs­ra­te

Die Erfolgs­aus­sich­ten hän­gen von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab:

  • Schwe­re­grad der Asthe­no­zoo­sper­mie
  • Alter der Frau (als wich­tigs­ter Ein­fluss­fak­tor auf die weib­li­che Frucht­bar­keit)
  • Wei­te­re Fak­to­ren, die die Frucht­bar­keit beein­flus­sen kön­nen
  • Gewähl­te Behand­lungs­me­tho­de

Erfolgs­ra­ten der Ver­fah­ren

Die Erfolgs­ra­ten vari­ie­ren je nach Metho­de und indi­vi­du­el­ler Situa­ti­on:

  • Intrau­te­ri­ne Inse­mi­na­ti­on (IUI): Bei leich­ter Asthe­no­zoo­sper­mie liegt die Schwan­ger­schafts­ra­te pro Zyklus bei etwa 5–15%
  • In-vitro-Fer­ti­li­sa­ti­on (IVF): Die Erfolgs­ra­te pro Behand­lungs­zy­klus liegt bei etwa 20–30%, abhän­gig vom Alter der Frau
  • Intra­cy­to­plas­ma­ti­sche Sper­mi­en­in­jek­ti­on (ICSI): Bei schwe­rer Asthe­no­zoo­sper­mie ist ICSI die Metho­de der Wahl mit Erfolgs­ra­ten zwi­schen 30–40% pro Behand­lungs­zy­klus bei jün­ge­ren Frau­en

Es ist wich­tig zu ver­ste­hen, dass die­se Zah­len Durch­schnitts­wer­te dar­stel­len und die indi­vi­du­el­len Erfolgs­aus­sich­ten je nach per­sön­li­cher Situa­ti­on vari­ie­ren kön­nen.

Fazit zu Asthe­no­zoo­sper­mi­en bei Kin­der­wunsch

Asthe­no­zoo­sper­mie ist zwar eine Her­aus­for­de­rung auf dem Weg zum Wunsch­kind, aber kei­ne unüber­wind­ba­re Hür­de. Mit dem rich­ti­gen Ver­ständ­nis der Ursa­chen, geziel­ten Behand­lungs­an­sät­zen und den Mög­lich­kei­ten der moder­nen Repro­duk­ti­ons­me­di­zin haben vie­le Paa­re gute Chan­cen, ihren Kin­der­wunsch zu erfül­len. Der Weg mag manch­mal län­ger oder anders ver­lau­fen als ursprüng­lich gedacht, aber mit pro­fes­sio­nel­ler Unter­stüt­zung und gegen­sei­ti­gem Ver­ständ­nis in der Part­ner­schaft kann der Traum vom eige­nen Kind Wirk­lich­keit wer­den.

Ist Asthe­no­zoo­sper­mie heil­bar?

Die Heil­bar­keit hängt von der Ursa­che ab. Wenn die ein­ge­schränk­te Sper­mi­en­be­weg­lich­keit auf behan­del­ba­re Fak­to­ren wie Infek­tio­nen, Vari­ko­ze­le oder Lebens­stil­fak­to­ren zurück­zu­füh­ren ist, kann eine deut­li­che Ver­bes­se­rung oder sogar Nor­ma­li­sie­rung erreicht wer­den. Bei gene­ti­schen Ursa­chen ist eine voll­stän­di­ge Hei­lung meist nicht mög­lich, aber repro­duk­ti­ons­me­di­zi­ni­sche Ver­fah­ren bie­ten trotz­dem gute Chan­cen auf ein Kind.

Wie lan­ge dau­ert es, bis Lebens­stil­ver­än­de­run­gen die Sper­mi­en­qua­li­tät ver­bes­sern?

Die Sper­mi­en­rei­fung dau­ert etwa 2–3 Mona­te. Daher kön­nen posi­ti­ve Ver­än­de­run­gen im Lebens­stil frü­hes­tens nach etwa drei Mona­ten mess­ba­re Aus­wir­kun­gen auf die Sper­mi­en­qua­li­tät haben. Für eine opti­ma­le Wir­kung soll­ten Lebens­stil­maß­nah­men dau­er­haft umge­setzt wer­den.

Kann man mit Asthe­no­zoo­sper­mie auf natür­li­chem Weg Vater wer­den?

Bei leich­ter Asthe­no­zoo­sper­mie ist eine natür­li­che Emp­fäng­nis durch­aus mög­lich, kann aber län­ger dau­ern. Bei schwe­rer Asthe­no­zoo­sper­mie ist die Wahr­schein­lich­keit einer natür­li­chen Emp­fäng­nis stark redu­ziert, und medi­zi­ni­sche Unter­stüt­zung ist in der Regel not­wen­dig.

Wel­che Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel sind bei Asthe­no­zoo­sper­mie am effek­tivs­ten?

Wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en zei­gen posi­ti­ve Effek­te für fol­gen­de Sub­stan­zen:

  • L‑Carnitin und Ace­tyl-L-Car­ni­tin
  • Coen­zym Q10
  • Vit­amin C und E
  • Zink und Selen
  • Ome­ga-3-Fett­säu­ren

Pimp my Sperm & Ein­nah­me­plan
Die Ein­nah­me soll­te mit dem behan­deln­den Arzt abge­spro­chen wer­den.

Wird Asthe­no­zoo­sper­mie ver­erbt?

Eini­ge For­men der Asthe­no­zoo­sper­mie haben gene­ti­sche Ursa­chen und kön­nen poten­zi­ell wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Bei der Ver­wen­dung von ICSI besteht die Mög­lich­keit, dass männ­li­che Nach­kom­men ähn­li­che Frucht­bar­keits­pro­ble­me ent­wi­ckeln könn­ten. Eine gene­ti­sche Bera­tung kann in sol­chen Fäl­len sinn­voll sein.

Wel­che Ernäh­rung ist bei Asthe­no­zoo­sper­mie am bes­ten?

Eine medi­ter­ra­ne Ernäh­rung mit viel fri­schem Obst und Gemü­se, Voll­korn­pro­duk­ten, Hül­sen­früch­ten, Nüs­sen, hoch­wer­ti­gem Oli­ven­öl und mäßi­gem Fisch­kon­sum hat sich posi­tiv auf die Sper­mi­en­qua­li­tät aus­ge­wirkt. Gleich­zei­tig soll­te der Kon­sum von stark ver­ar­bei­te­ten Lebens­mit­teln, rotem Fleisch und zucker­hal­ti­gen Geträn­ken redu­ziert wer­den.

Wie hoch sind die Kos­ten für ICSI bei Asthe­no­zoo­sper­mie?

Die Kos­ten für eine ICSI-Behand­lung lie­gen in Deutsch­land etwa zwi­schen 3.000 und 5.000 Euro pro Zyklus. Je nach Bun­des­land und indi­vi­du­el­ler Situa­ti­on kön­nen gesetz­li­che Kran­ken­kas­sen einen Teil der Kos­ten über­neh­men. Pri­va­te Kran­ken­ver­si­che­run­gen haben oft umfang­rei­che­re Leis­tun­gen. Eine genaue Bera­tung zu Kos­ten­über­nah­me und För­der­mög­lich­kei­ten bie­ten die Kin­der­wunsch­zen­tren an.

Beein­flusst Hit­ze die Sper­mi­en­be­weg­lich­keit?

Ja, erhöh­te Tem­pe­ra­tu­ren im Hoden­be­reich kön­nen die Sper­mi­en­qua­li­tät und ‑beweg­lich­keit nega­tiv beein­flus­sen. Die Hoden lie­gen außer­halb des Kör­pers, um eine opti­ma­le Tem­pe­ra­tur für die Sper­mi­en­pro­duk­ti­on zu gewähr­leis­ten, die etwa 2–3°C unter der Kör­per­tem­pe­ra­tur liegt. Daher soll­te über­mä­ßi­ge Wär­me­ex­po­si­ti­on durch hei­ße Bäder, Sau­na oder enge Klei­dung ver­mie­den wer­den.

Wie oft soll­te ein Sper­mio­gramm wie­der­holt wer­den?

Bei auf­fäl­li­gen Befun­den wird emp­foh­len, das Sper­mio­gramm nach 2–3 Mona­ten zu wie­der­ho­len, da die Sper­mi­en­qua­li­tät natür­li­chen Schwan­kun­gen unter­liegt. Für eine siche­re Dia­gno­se soll­ten min­des­tens zwei Unter­su­chun­gen im Abstand von meh­re­ren Wochen durch­ge­führt wer­den.

Wis­sen­schaft­li­che Fach­li­te­ra­tur und Leit­li­ni­en

  1. World Health Orga­niza­ti­on (WHO). (2021). WHO labo­ra­to­ry manu­al for the exami­na­ti­on and pro­ces­sing of human semen (6th ed.). https://www.who.int/publications/i/item/9789240030787
  2. Euro­pean Asso­cia­ti­on of Uro­lo­gy (EAU). (2021). Gui­de­lines on Male Infer­ti­li­ty. Jung­wirth, A., et al. https://uroweb.org/guideline/male-infertility/
  3. Deut­sche Gesell­schaft für Uro­lo­gie. (2022). S2k-Leit­li­nie Männ­li­che Infer­ti­li­tät – Dia­gnos­tik und The­ra­pie andro­lo­gi­scher Krank­heits­bil­der. AWMF-Regis­ter Nr. 043/034. https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/043–034.html
Claudia
Aut­hor: Clau­dia

Clau­dia hat über 10 Jah­re Kin­der­wunsch-Erfah­rung — sie ist Endo­me­trio­se-Figh­te­rin, IVF-Ken­ne­rin, ICSI-Schwes­ter, Pimp my Eggs Befür­wor­te­rin und Initia­to­rin der Kin­der­wunsch-Bewe­gung #1von7

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