Embryo­nen Qua­li­tät bei IVF & ICSI: A, B oder C – was es bedeu­tet

Morula mit guter Eizellen Qualität

Die Qua­li­tät der Embryo­nen ist einer der wich­tigs­ten Fak­to­ren bei einer Kin­der­wunsch­be­hand­lung wie IVF oder ICSI. Sie beein­flusst maß­geb­lich, wel­che Embryo­nen für den Trans­fer aus­ge­wählt wer­den – und damit auch die Chan­cen auf eine Schwan­ger­schaft.

Doch was bedeu­tet eigent­lich „gute Embryo­nen Qua­li­tät“? Wor­an erken­nen Embryo­lo­gen, ob sich ein Embryo gut ent­wi­ckeln kann? Und wie ver­läss­lich sind die­se Ein­schät­zun­gen wirk­lich?

In die­sem Arti­kel erfährst du:
- wie sich Embryo­nen nach der Befruch­tung Tag für Tag ent­wi­ckeln
- wel­che Merk­ma­le auf eine gute Embryo­nen Qua­li­tät hin­wei­sen
- wie die Ein­tei­lung in A‑, B- oder C‑Qualität funk­tio­niert
- und was das für dei­ne Chan­cen bei IVF oder ICSI bedeu­tet

Wich­tig zu wis­sen:
Die Bewer­tung der Embryo­nen Qua­li­tät ist eine ers­te Ori­en­tie­rung – aber kei­ne Garan­tie. Auch Embryo­nen mit weni­ger idea­ler Qua­li­tät kön­nen sich wei­ter­ent­wi­ckeln und zu einem gesun­den Baby füh­ren.

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Was bedeu­tet Embryo­nen Qua­li­tät – und war­um ist sie so wich­tig?

Die soge­nann­te Embryo­nen Qua­li­tät beschreibt, wie gut sich ein Embryo nach der Befruch­tung ent­wi­ckelt. Für Kin­der­wunsch­kli­ni­ken ist die­se Ein­schät­zung beson­ders wich­tig, um die bes­ten Embryo­nen für den Embryo­trans­fer aus­zu­wäh­len.

Je höher die Embryo­nen Qua­li­tät, des­to grö­ßer ist in der Regel die Wahr­schein­lich­keit, dass sich der Embryo wei­ter­ent­wi­ckelt, ein­nis­tet und zu einer gesun­den Schwan­ger­schaft führt.

Embryo­nen Qua­li­tät ist eine Ori­en­tie­rung – kei­ne Garan­tie

Wich­tig ist dabei: Die Beur­tei­lung der Embryo­nen Qua­li­tät ist immer nur eine Moment­auf­nah­me. Sie zeigt, wie sich der Embryo bis jetzt ent­wi­ckelt hat – aber sie kann nicht mit Sicher­heit vor­her­sa­gen, ob es zur Schwan­ger­schaft kommt.

Auch Embryo­nen mit einer soge­nann­ten A‑Qualität füh­ren nicht auto­ma­tisch zu einer Schwan­ger­schaft. Gleich­zei­tig gibt es vie­le Kin­der, die aus Embryo­nen mit B- oder C‑Qualität ent­stan­den sind.

Die Ein­schät­zung der Embryo­nen Qua­li­tät hilft also vor allem dabei:

  • Die Embryo­nen mit dem höchs­ten Ent­wick­lungs­po­ten­zi­al aus­zu­wäh­len
  • Den rich­ti­gen Zeit­punkt für den Embryo­trans­fer zu fin­den
  • Eine Ent­schei­dung über das Ein­frie­ren (Kryo­kon­ser­vie­rung) wei­te­rer Embryo­nen zu tref­fen
  • Die Chan­cen einer Kin­der­wunsch­be­hand­lung bes­ser ein­zu­schät­zen

Was beein­flusst die Embryo­nen Qua­li­tät?

Ver­schie­de­ne Fak­to­ren kön­nen die Embryo­nen Qua­li­tät beein­flus­sen:

  • Die Qua­li­tät der Eizel­le (stark abhän­gig vom Alter der Frau)
  • Die Qua­li­tät der Sper­mi­en
  • Der Befruch­tungs­pro­zess bei IVF oder ICSI
  • Die Zell­tei­lung und Ent­wick­lung der Embryo­nen in den ers­ten Tagen nach der Befruch­tung

Auch die Kul­tur­be­din­gun­gen im Labor spie­len eine Rol­le: Tem­pe­ra­tur, pH-Wert und Nähr­stof­fe müs­sen exakt pas­sen, damit sich die Embryo­nen opti­mal ent­wi­ckeln kön­nen.

Lese­tipp:

Qua­li­tät der Eizel­len ver­bes­sern: Pimp my eggs

Qua­li­tät der Sper­mi­en ver­bes­sern: Pimp my Sperm

Eine gute Embryo­nen Qua­li­tät erhöht die Chan­cen auf eine Schwan­ger­schaft – aber sie ist nie­mals ein Ver­spre­chen. Jede Ent­wick­lung ver­läuft indi­vi­du­ell. Auch Embryo­nen, die auf den ers­ten Blick „nicht per­fekt“ erschei­nen, kön­nen sich erfolg­reich zu einem Baby ent­wi­ckeln.

Ent­wick­lung des Embry­os Tag für Tag: Was pas­siert nach der Befruch­tung?

Um die Embryo­nen Qua­li­tät bes­ser ein­schät­zen zu kön­nen, lohnt sich ein Blick auf die Ent­wick­lung des Embry­os in den ers­ten Tagen nach der Befruch­tung.

Nach einer Kin­der­wunsch­be­hand­lung wie IVF oder ICSI wird der Embryo im Labor Tag für Tag beob­ach­tet. Dabei gibt es typi­sche Ent­wick­lungs­stu­fen, die als Ori­en­tie­rung die­nen.

Je regel­mä­ßi­ger sich der Embryo ent­wi­ckelt und je mehr Kri­te­ri­en erfüllt sind, des­to höher bewer­ten Embryo­lo­gen die Embryo­nen Qua­li­tät.

Tag 0: Befruch­tung der Eizel­le

Am Tag 0 fin­det die Befruch­tung statt. Das bedeu­tet: Die Eizel­len wer­den bei IVF mit Sper­mi­en zusam­men­ge­bracht oder bei ICSI direkt befruch­tet.

Schon zu die­sem Zeit­punkt spielt die Qua­li­tät der Eizel­le eine gro­ße Rol­le für die wei­te­re Ent­wick­lung.

Tag 1: Vor­kern­sta­di­um

Etwa 16 bis 18 Stun­den nach der Befruch­tung las­sen sich bei einem opti­mal befruch­te­ten Embryo zwei soge­nann­te Vor­ker­ne erken­nen – einer von der Eizel­le, einer vom Sper­mi­um.

Das zeigt: Die Befruch­tung war erfolg­reich und der Embryo beginnt sich zu tei­len.

Tag 2: Ers­te Zell­tei­lun­gen

Jetzt beginnt die Zell­tei­lung. An Tag 2 soll­te ein gesun­der Embryo aus 2 bis 4 Zel­len bestehen.

Für eine gute Embryo­nen Qua­li­tät ist es wich­tig, dass die Zel­len gleich­mä­ßig groß sind und sau­ber von­ein­an­der abge­grenzt.

Tag 3: 8‑Zell-Sta­di­um – ein wich­ti­ger Mei­len­stein

An Tag 3 wird oft das soge­nann­te 8‑Zel­ler-Sta­di­um erreicht. Idea­ler­wei­se besteht der Embryo aus 7 bis 9 gleich­mä­ßig gro­ßen Zel­len.

Je regel­mä­ßi­ger die Zell­tei­lung, des­to bes­ser die Embryo­nen Qua­li­tät am Tag 3.

Typi­sche Merk­ma­le für einen guten Embryo sind:

  • gleich­mä­ßi­ge Zell­grö­ße
  • weni­ge oder kei­ne Zell­frag­men­te
  • je Zel­le nur ein Zell­kern
  • kla­res Zell­in­ne­re ohne Auf­fäl­lig­kei­ten

Tag 4: Moru­la-Sta­di­um – Vor­be­rei­tung zur Blas­to­zys­te

Am vier­ten Tag ver­schmel­zen die ein­zel­nen Zel­len zu einer kom­pak­ten Kugel – der soge­nann­ten Moru­la.

Die­ses Sta­di­um ist beson­ders wich­tig, weil es den Über­gang zur Blas­to­zys­te vor­be­rei­tet.

Eine gute Moru­la Qua­li­tät zeigt sich an einer dich­ten, gleich­mä­ßi­gen Struk­tur ohne sicht­ba­re Zell­frag­men­te.

Tag 5 bis 6: Blas­to­zys­te – das Ziel­sta­di­um vor dem Trans­fer

Die Blas­to­zys­te ist die höchs­te Ent­wick­lungs­stu­fe, die ein Embryo im Labor vor dem Embryo­trans­fer errei­chen kann.

Eine gesun­de Blas­to­zys­te besteht aus:

  • einer inne­ren Zell­mas­se (aus der spä­ter das Baby ent­steht)
  • einer äuße­ren Zell­schicht, dem Tro­phek­to­derm (spä­ter die Pla­zen­ta)
  • einem gut ent­wi­ckel­ten Hohl­raum (Blas­toz­öl)

Je bes­ser die­se Struk­tu­ren aus­ge­bil­det sind, des­to höher wird die Blas­to­zys­ten Qua­li­tät ein­ge­schätzt.

Zusam­men­fas­sung

TagEnt­wick­lungs­stu­feMerk­ma­le für gute Qua­li­tät
Tag 0Befruch­tungSicht­ba­re Vor­ker­ne an Tag 1
Tag 22–4 Zel­lenGleich­mä­ßi­ge Zell­tei­lung
Tag 37–9 Zel­lenWenig Frag­men­te, kla­re Zell­struk­tur
Tag 4Moru­laKom­pak­te, regel­mä­ßi­ge Zell­ku­gel
Tag 5–6Blas­to­zys­teGut ent­wi­ckel­te inne­re Zell­mas­se und äuße­re Zell­schicht

War­um ist die­se Ent­wick­lung so wich­tig?

Die Ent­wick­lung des Embry­os von Tag zu Tag gibt wert­vol­le Hin­wei­se auf sei­ne Qua­li­tät und auf die Chan­cen einer erfolg­rei­chen Ein­nis­tung. Je regel­mä­ßi­ger die Zell­tei­lung und je bes­ser die Struk­tu­ren aus­ge­bil­det sind, des­to höher wird die Embryo­nen Qua­li­tät bewer­tet.

Gleich­zei­tig gilt: Man­che Embryo­nen ent­wi­ckeln sich lang­sa­mer oder zei­gen klei­ne Auf­fäl­lig­kei­ten – und trotz­dem kön­nen dar­aus gesun­de Kin­der ent­ste­hen. Die Beur­tei­lung der Embryo­nen Qua­li­tät ist daher immer eine Ori­en­tie­rung, aber nie­mals eine Garan­tie.

Embryonen Qualität und Entwicklung

Wel­che Kri­te­ri­en bestim­men die Embryo­nen Qua­li­tät?

Die Fra­ge, wor­an Embryo­lo­gen eine gute oder weni­ger gute Embryo­nen Qua­li­tät erken­nen, beschäf­tigt vie­le Paa­re wäh­rend der Kin­der­wunsch­be­hand­lung.

Tat­säch­lich gibt es kla­re Merk­ma­le, auf die im Labor geach­tet wird. Die­se las­sen sich gut beob­ach­ten, vor allem in den ers­ten Tagen nach der Befruch­tung.

Die wich­tigs­ten Kri­te­ri­en zur Beur­tei­lung der Embryo­nen Qua­li­tät sind:

Zell­an­zahl pas­send zum Ent­wick­lungs­tag

Die Zahl der Zel­len soll­te zum jewei­li­gen Tag nach der Befruch­tung pas­sen.

Zum Bei­spiel:

  • An Tag 2 sind 2 bis 4 Zel­len nor­mal.
  • An Tag 3 soll­ten es etwa 7 bis 9 Zel­len sein.
  • An Tag 4 ent­steht eine kom­pak­te Moru­la.
  • An Tag 5 oder 6 ent­wi­ckelt sich die Blas­to­zys­te.

Eine deut­lich abwei­chen­de Zell­an­zahl kann ein Hin­weis dar­auf sein, dass die Zell­tei­lung nicht opti­mal ver­läuft.

Gleich­mä­ßi­ge Zell­grö­ße und Zell­form

Für eine gute Embryo­nen Qua­li­tät ist es wich­tig, dass die Zel­len unge­fähr gleich groß sind und eine regel­mä­ßi­ge Form haben.

Unter­schied­lich gro­ße oder ver­form­te Zel­len gel­ten als mög­li­cher Hin­weis auf Ent­wick­lungs­pro­ble­me.

Gerin­ge Frag­men­tie­rung

Frag­men­tie­rung bedeu­tet, dass sich bei der Zell­tei­lung klei­ne Zell­trüm­mer oder Res­te gebil­det haben.

Je weni­ger Frag­men­te sicht­bar sind, des­to bes­ser wird die Embryo­nen Qua­li­tät bewer­tet.

Ein gerin­ger Frag­men­tie­rungs­grad (unter 10 Pro­zent) ist ide­al. Eine höhe­re Frag­men­tie­rung muss aber nicht zwangs­läu­fig ein Nach­teil sein – man­che Embryo­nen ent­wi­ckeln sich trotz­dem gut wei­ter.

Ein Zell­kern pro Zel­le

Opti­mal ist es, wenn jede Zel­le genau einen Zell­kern besitzt. Mehr­ker­ni­ge Zel­len (Mul­ti­nu­klea­ti­on) kön­nen ein Hin­weis auf mög­li­che chro­mo­so­ma­le Auf­fäl­lig­kei­ten sein.

Aller­dings heißt auch das nicht auto­ma­tisch, dass sich ein sol­cher Embryo nicht wei­ter­ent­wi­ckeln kann.

Kla­rer Zell­in­halt (Zyto­plas­ma)

Der Zell­in­halt soll­te gleich­mä­ßig und klar sein, ohne Ein­schlüs­se oder Auf­fäl­lig­kei­ten.

Ein glat­tes, ruhi­ges Zell­bild spricht für eine gute Embryo­nen Qua­li­tät.

Ent­wick­lungs­ge­schwin­dig­keit

Auch das Tem­po, mit dem sich der Embryo ent­wi­ckelt, ist ein wich­ti­ges Kri­te­ri­um.

Embryo­nen, die sich im „nor­ma­len Zeit­fens­ter“ tei­len und ent­wi­ckeln, haben in der Regel bes­se­re Chan­cen, sich ein­zu­nis­ten.

Ent­wi­ckelt sich ein Embryo deut­lich lang­sa­mer oder schnel­ler als erwar­tet, kann das auf Ent­wick­lungs­stö­run­gen hin­wei­sen.

Zusam­men­fas­sung

Wor­auf ach­ten Embryo­lo­gen bei der Bewer­tung der Embryo­nen Qua­li­tät?

  • Pas­sen­de Zell­an­zahl für den jewei­li­gen Tag
  • Gleich­mä­ßi­ge Zell­grö­ße und ‑form
  • Mög­lichst weni­ge Frag­men­te
  • Pro Zel­le nur ein Zell­kern
  • Kla­rer, unauf­fäl­li­ger Zell­in­halt
  • Nor­ma­les Ent­wick­lungs­tem­po

Je mehr die­ser Merk­ma­le erfüllt sind, des­to höher ist die Ein­schät­zung der Embryo­nen Qua­li­tät – und des­to grö­ßer sind die Chan­cen auf eine erfolg­rei­che Ein­nis­tung.

Gleich­zei­tig gilt auch hier: Klei­ne Abwei­chun­gen oder Auf­fäl­lig­kei­ten bedeu­ten nicht auto­ma­tisch, dass der Embryo kei­ne Chan­ce hat. Die Bewer­tung dient vor allem dazu, die bes­ten Embryo­nen für den Trans­fer aus­zu­wäh­len – aber sie ersetzt nie die natür­li­che Ent­wick­lung im Kör­per.

Lese­tipp:

Qua­li­tät der Eizel­len ver­bes­sern: Pimp my eggs

Qua­li­tät der Sper­mi­en ver­bes­sern: Pimp my Sperm

A‑, B- oder C‑Qualität: Wie bewer­ten Labo­re dei­ne Embryo­nen?

In den meis­ten Kin­der­wunsch­zen­tren wer­den Embryo­nen nach bestimm­ten Qua­li­täts­klas­sen ein­ge­teilt. Die­se Ein­tei­lung hilft dabei, die bes­ten Embryo­nen für den Embryo­trans­fer aus­zu­wäh­len oder zu ent­schei­den, wel­che Embryo­nen ein­ge­fro­ren wer­den.

Beson­ders gebräuch­lich ist eine ein­fa­che Ein­stu­fung in:

  • A‑Qualität
  • B‑Qualität
  • C‑Qualität

Die­se Bewer­tung basiert auf den zuvor genann­ten Kri­te­ri­en — also auf Zell­zahl, Zell­form, Frag­men­tie­rung und Ent­wick­lungs­tem­po.

Embryo A‑Qualität – die bes­ten Vor­aus­set­zun­gen

Embryo­nen mit A‑Qualität gel­ten als opti­mal ent­wi­ckelt. Sie erfül­len fast alle Vor­aus­set­zun­gen für eine sehr gute Embryo­nen Qua­li­tät.

Typi­sche Merk­ma­le eines A‑Qua­li­tät-Embry­os:

  • Pas­sen­de Zell­zahl zum Ent­wick­lungs­tag (z. B. 8 Zel­len an Tag 3)
  • Gleich­mä­ßi­ge, run­de Zel­len
  • Wenig bis kei­ne Frag­men­tie­rung (unter 10 %)
  • Kla­rer Zell­in­halt
  • Kei­ne Mehr­ker­nig­keit

Embryo­nen mit A‑Qualität haben sta­tis­tisch gese­hen die bes­ten Chan­cen auf eine erfolg­rei­che Ein­nis­tung.

Embryo B‑Qualität – klei­ne Auf­fäl­lig­kei­ten, gute Chan­cen

Embryo­nen mit B‑Qualität wei­sen klei­ne­re Abwei­chun­gen auf, zum Bei­spiel:

  • Leich­te Unter­schie­de in der Zell­grö­ße
  • Etwas mehr Zell­frag­men­te (10–25 %)
  • Klei­ne­re Unre­gel­mä­ßig­kei­ten im Zell­in­halt

Trotz die­ser Auf­fäl­lig­kei­ten kön­nen Embryo­nen mit B‑Qualität sehr gute Ent­wick­lungs­chan­cen haben. Vie­le Schwan­ger­schaf­ten ent­ste­hen nach dem Trans­fer von Embryo­nen mit B‑Qualität.

Embryo C‑Qualität – ein­ge­schränk­tes Ent­wick­lungs­po­ten­zi­al, aber nicht aus­ge­schlos­sen

Embryo­nen mit C‑Qualität zei­gen deut­li­che Auf­fäl­lig­kei­ten, zum Bei­spiel:

  • Ungleich­mä­ßi­ge Zell­grö­ße
  • Mehr Zell­frag­men­te (25–50 %)
  • Teil­wei­se Mehr­ker­nig­keit
  • Auf­fäl­lig­kei­ten im Zell­in­halt

Die Chan­cen auf eine Schwan­ger­schaft sind hier etwas gerin­ger, aber durch­aus mög­lich. Gera­de wenn weni­ge Embryo­nen zur Ver­fü­gung ste­hen, wer­den auch Embryo­nen mit C‑Qualität trans­fe­riert — oft mit gutem Aus­gang.

Über­sicht: Ein­tei­lung der Embryo­nen Qua­li­tät am Bei­spiel von Tag-3-Embryo­nen

Qua­li­tätMerk­ma­leFrag­men­tie­rungChan­cen auf Schwan­ger­schaft
AGleich­mä­ßi­ge Zell­grö­ße, pas­sen­de Zell­zahlUnter 10 %Sehr gut (bis zu 60 % bei Blas­to­zys­te)
BLeich­te Unre­gel­mä­ßig­kei­ten10–25 %Gut (20–40 %)
CDeut­li­che Auf­fäl­lig­kei­ten25–50 %Mög­lich, aber gerin­ger (10–20 %)

Wich­ti­ger Hin­weis:

Auch wenn die­se Ein­tei­lung zur Ori­en­tie­rung dient – die Rea­li­tät ist oft über­ra­schend. Es gibt vie­le Kin­der, die aus Embryo­nen mit B- oder C‑Qualität ent­stan­den sind. Umge­kehrt füh­ren auch Embryo­nen mit A‑Qualität nicht immer zu einer Schwan­ger­schaft. Die Embryo­nen Qua­li­tät zeigt also vor allem, wel­ches Ent­wick­lungs­po­ten­zi­al der Embryo zum Zeit­punkt der Beob­ach­tung hat — nicht aber, wie sich alles in den nächs­ten Tagen und Wochen ent­wi­ckeln wird.

Die Qua­li­tät am Tag 3: Was sagt der 8‑Zeller aus?

Der drit­te Tag nach der Befruch­tung ist für vie­le Paa­re in der Kin­der­wunsch­be­hand­lung ein beson­ders wich­ti­ger Moment.

Denn an die­sem Tag lässt sich bereits sehr gut ein­schät­zen, wie sich die Embryo­nen ent­wi­ckelt haben – und wel­che Embryo­nen Qua­li­tät sie aktu­ell zei­gen.

Typi­scher­wei­se befin­det sich ein gesun­der Embryo an Tag 3 im soge­nann­ten 8‑Zell-Sta­di­um. Das bedeu­tet: Er hat sich seit der Befruch­tung mehr­mals geteilt und besteht jetzt idea­ler­wei­se aus 7 bis 9 Zel­len.

War­um ist der 8‑Zeller so wich­tig?

An Tag 3 wird oft ent­schie­den:

  • Ob ein Embryo­trans­fer bereits an die­sem Tag statt­fin­den soll
  • Oder ob die Embryo­nen noch wei­ter bis zur Blas­to­zys­te (Tag 5 oder 6) kul­ti­viert wer­den

Die Ent­schei­dung hängt vor allem von der Anzahl und Qua­li­tät der Embryo­nen ab.

Merk­ma­le eines guten Embry­os am Tag 3

Für eine hohe Embryo­nen Qua­li­tät an Tag 3 soll­ten fol­gen­de Merk­ma­le erfüllt sein:

  • 7 bis 9 gleich­mä­ßi­ge Zel­len
  • Wenig bis kei­ne Frag­men­tie­rung (unter 10 %)
  • Pro Zel­le nur ein Zell­kern
  • Kla­re Zell­gren­zen
  • Gleich­mä­ßi­ges, unauf­fäl­li­ges Zell­in­ne­re

Sind die­se Kri­te­ri­en erfüllt, spre­chen Embryo­lo­gen von einem Embryo mit A‑Qualität am Tag 3.

Auch ein 8‑Zeller mit leich­ten Abwei­chun­gen – zum Bei­spiel mit etwas mehr Frag­men­tie­rung oder unter­schied­lich gro­ßen Zel­len – wird oft als B‑Qualität ein­ge­stuft und hat den­noch gute Chan­cen.

Was pas­siert, wenn der Embryo weni­ger als 7 oder mehr als 9 Zel­len hat?

Auch Embryo­nen, die an Tag 3 etwas weni­ger oder mehr Zel­len haben, kön­nen sich wei­ter gut ent­wi­ckeln.

Ent­schei­dend ist nicht nur die Zell­an­zahl, son­dern auch die Art der Zell­tei­lung und die all­ge­mei­ne Ent­wick­lungs­ge­schwin­dig­keit.

Man­che Embryo­nen sind ein­fach etwas „lang­sa­mer“ oder „schnel­ler“ – das bedeu­tet nicht auto­ma­tisch, dass ihre Embryo­nen Qua­li­tät schlecht ist.

Ent­schei­dung: Trans­fer an Tag 3 oder war­ten bis zur Blas­to­zys­te?

Ob der Embryo­trans­fer an Tag 3 erfolgt oder ob bis Tag 5 (Blas­to­zys­te) gewar­tet wird, hängt von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab:

  • Wie vie­le Embryo­nen sind vor­han­den?
  • Wel­che Qua­li­tät zei­gen die Embryo­nen an Tag 3?
  • Was emp­fiehlt das Kin­der­wunsch­zen­trum in dei­nem Fall?

Manch­mal ist es sinn­voll, schon an Tag 3 zu trans­fe­rie­ren – vor allem, wenn nur weni­ge Embryo­nen zur Ver­fü­gung ste­hen.

Gibt es meh­re­re gut ent­wi­ckel­te Embryo­nen, wird häu­fig bis zur Blas­to­zys­te gewar­tet, um die Aus­wahl wei­ter zu opti­mie­ren.

Zusam­men­fas­sung

Die Qua­li­tät eines Embry­os am Tag 3 gibt einen wich­ti­gen Hin­weis auf sei­ne wei­te­re Ent­wick­lung. Ein 8‑Zeller mit A‑Qualität hat sehr gute Chan­cen, sich wei­ter zu einer Blas­to­zys­te zu ent­wi­ckeln und sich nach dem Trans­fer ein­zu­nis­ten.

Aber auch Embryo­nen mit B- oder C‑Qualität an Tag 3 haben immer wie­der zu gesun­den Schwan­ger­schaf­ten geführt. Die Bewer­tung der Embryo­nen Qua­li­tät ist eine wert­vol­le Ori­en­tie­rung – aber letzt­lich ist jeder Embryo ein­zig­ar­tig.

Die Blas­to­zys­te: Qua­li­tät, Bewer­tung & Bedeu­tung

Wenn sich ein Embryo gut ent­wi­ckelt, erreicht er etwa an Tag 5 oder 6 nach der Befruch­tung das soge­nann­te Blas­to­zys­ten-Sta­di­um.

Für vie­le Kin­der­wunsch­kli­ni­ken ist die Blas­to­zys­te der idea­le Zeit­punkt für den Embryo­trans­fer. Denn bis dahin zeigt sich beson­ders deut­lich, wie hoch die Embryo­nen Qua­li­tät wirk­lich ist.

Nicht jeder Embryo schafft es bis zur Blas­to­zys­te. Das ist völ­lig nor­mal. Man geht davon aus, dass etwa 30 bis 50 Pro­zent der Embryo­nen die­ses Ent­wick­lungs­sta­di­um errei­chen.

Was ist eine Blas­to­zys­te?

Eine Blas­to­zys­te ist ein Embryo, der aus etwa 100 bis 200 Zel­len besteht und bereits gut orga­ni­siert ist.

Typi­sche Merk­ma­le einer Blas­to­zys­te sind:

  • Eine inne­re Zell­mas­se (ICM), aus der spä­ter das Baby ent­steht
  • Eine äuße­re Zell­schicht (Tro­phek­to­derm), aus der sich die Pla­zen­ta ent­wi­ckelt
  • Ein gut gefüll­ter Hohl­raum (Blas­toz­öl)

Je bes­ser die­se Struk­tu­ren aus­ge­prägt sind, des­to höher wird die Blas­to­zys­ten Qua­li­tät ein­ge­schätzt.

Wie wird die Blas­to­zys­ten Qua­li­tät bewer­tet?

Zur Bewer­tung der Blas­to­zys­te nut­zen vie­le Kin­der­wunsch­kli­ni­ken die soge­nann­te Gard­ner-Klas­si­fi­ka­ti­on.
Dabei bekommt die Blas­to­zys­te eine Kom­bi­na­ti­on aus einer Zahl und zwei Buch­sta­ben, zum Bei­spiel: 4AA oder 3AB.

Was bedeu­ten Zahl und Buch­sta­ben?

  • Die Zahl zeigt, wie weit sich die Blas­to­zys­te ent­wi­ckelt hat (1 = frü­hes Sta­di­um, 5 = schlüp­fen­de Blas­to­zys­te).
  • Der ers­te Buch­sta­be bewer­tet die inne­re Zell­mas­se (A = sehr gut, B = gut, C = weni­ger gut).
  • Der zwei­te Buch­sta­be bewer­tet das Tro­phek­to­derm (A = sehr gut, B = gut, C = weni­ger gut).

Bei­spie­le für die Blas­to­zys­ten Qua­li­tät:

Bewer­tungBedeu­tungEin­schät­zung
5AASchlüp­fen­de Blas­to­zys­te mit sehr guter inne­rer Zell­mas­se und sehr gutem Tro­phek­to­dermTop-Qua­li­tät, bes­te Chan­cen
4ABGut ent­wi­ckel­te Blas­to­zys­te mit sehr guter inne­rer Zell­mas­se und gutem Tro­phek­to­dermSehr gute Chan­cen
3BBGut ent­wi­ckel­te Blas­to­zys­te mit guter inne­rer Zell­mas­se und gutem Tro­phek­to­dermGute Chan­cen
3BC oder 4CBAuf­fäl­lig­kei­ten bei einer Zell­art, z. B. wenig inne­re Zell­mas­seChan­cen vor­han­den, aber gerin­ger

Was sagt die Blas­to­zys­ten Qua­li­tät über die Schwan­ger­schafts­chan­cen aus?

Grund­sätz­lich gilt: Je bes­ser die Blas­to­zys­ten Qua­li­tät, des­to höher ist sta­tis­tisch die Chan­ce auf eine Schwan­ger­schaft.

Eini­ge Kli­ni­ken berich­ten bei einer Blas­to­zys­te mit 5AA von Schwan­ger­schafts­ra­ten von 50 bis 60 Pro­zent pro Embryo­trans­fer – bei jün­ge­ren Frau­en sogar noch höher.

Aber auch Blas­to­zys­ten mit B- oder C‑Bewertungen kön­nen sich ein­nis­ten und zu einer gesun­den Schwan­ger­schaft füh­ren.

Muss ich mir Sor­gen machen, wenn mein Embryo kein AA hat?

Nein. Die Ein­stu­fung in A, B oder C ist eine hilf­rei­che Ori­en­tie­rung – aber kei­ne Garan­tie und kein Aus­schluss­kri­te­ri­um. Vie­le Frau­en sind mit einer Blas­to­zys­te mit 3BB oder sogar mit einer C‑Bewertung schwan­ger gewor­den. Die Ent­wick­lung des Embry­os im Kör­per hängt von vie­len Fak­to­ren ab – nicht nur von der Bewer­tung im Labor.

Zusam­men­fas­sung:

  • Die Blas­to­zys­te ist das höchs­te Ent­wick­lungs­sta­di­um eines Embry­os vor dem Trans­fer.
  • Die Blas­to­zys­ten Qua­li­tät wird nach Zahl und Buch­sta­ben bewer­tet.
  • AA steht für Top-Qua­li­tät, aber auch ande­re Bewer­tun­gen haben Chan­cen.
  • Die Bewer­tung hilft bei der Aus­wahl des Embry­os – ist aber kei­ne Garan­tie für Erfolg oder Miss­erfolg.

Moru­la & Co: Was du über die­ses Ent­wick­lungs­sta­di­um wis­sen soll­test

Zwi­schen dem 8‑Zell-Sta­di­um (Tag 3) und der Blas­to­zys­te (Tag 5/6) liegt ein oft weni­ger bekann­ter, aber sehr wich­ti­ger Ent­wick­lungs­schritt: die Moru­la.

Auch die Qua­li­tät der Moru­la gibt Embryo­lo­gen wich­ti­ge Hin­wei­se auf das Ent­wick­lungs­po­ten­zi­al eines Embry­os. Denn nur wenn sich die Moru­la gut ent­wi­ckelt, kann dar­aus eine Blas­to­zys­te ent­ste­hen.

Was ist eine Moru­la?

Der Begriff „Moru­la“ kommt aus dem Latei­ni­schen und bedeu­tet „Maul­bee­re“. Das passt gut, denn die Moru­la sieht unter dem Mikro­skop tat­säch­lich wie eine klei­ne Maul­bee­re aus.

In die­sem Sta­di­um – meist an Tag 4 nach der Befruch­tung – haben sich die Zel­len des Embry­os stark ver­mehrt und begin­nen, sich eng mit­ein­an­der zu ver­bin­den. Es ent­steht eine kom­pak­te Zell­ku­gel.

Die­se Zell­ver­dich­tung ist ein wich­ti­ger Vor­be­rei­tungs­schritt auf die Blas­to­zys­ten­bil­dung.

Wor­an erken­nen Embryo­lo­gen eine gute Moru­la Qua­li­tät?

Eine Moru­la von guter Qua­li­tät zeigt bestimm­te Merk­ma­le:

  • Die Zel­len sind dicht mit­ein­an­der ver­bun­den (Kom­pak­tie­rung).
  • Es sind kei­ne oder nur sehr weni­ge Zell­frag­men­te zu sehen.
  • Die Zell­struk­tur wirkt regel­mä­ßig und gleich­mä­ßig.
  • Es gibt kei­ne auf­fäl­li­gen Lücken oder unre­gel­mä­ßi­ge Zell­ver­tei­lung.

Manch­mal sind zu die­sem Zeit­punkt kei­ne ein­zel­nen Zel­len mehr klar zu erken­nen, weil der Embryo bereits sehr stark ver­dich­tet ist. Das ist ein gutes Zei­chen.

Was bedeu­tet die Moru­la Qua­li­tät für die wei­te­re Ent­wick­lung?

Eine gut ent­wi­ckel­te Moru­la hat sehr gute Chan­cen, sich zu einer Blas­to­zys­te wei­ter­zu­ent­wi­ckeln.

Wenn sich ein Embryo in die­sem Sta­di­um aller­dings kaum oder unre­gel­mä­ßig kom­pak­tie­ren kann, ist die Wahr­schein­lich­keit gerin­ger, dass er das Blas­to­zys­ten-Sta­di­um erreicht.

Wird die Moru­la Qua­li­tät offi­zi­ell bewer­tet?

In eini­gen Kin­der­wunsch­kli­ni­ken wird die Embryo­nen Qua­li­tät der Moru­la in die Gesamt­ein­schät­zung des Embry­os mit ein­be­zo­gen — vor allem, wenn der Embryo­trans­fer an Tag 4 statt­fin­det.

Oft wird die Moru­la aber „nur“ beob­ach­tet, ohne eine offi­zi­el­le Ein­stu­fung wie bei Tag-3- oder Tag-5-Embryo­nen zu ver­ge­ben.

Trotz­dem ist die Moru­la ein wich­ti­ges Zwi­schen­sta­di­um, das für die Beur­tei­lung der gesam­ten Embryo­nen Qua­li­tät eine Rol­le spielt.

Zusam­men­fas­sung

  • Die Moru­la ent­steht meist an Tag 4 nach der Befruch­tung.
  • Sie sieht wie eine klei­ne Zell­ku­gel aus, deren Zel­len sich stark ver­bun­den haben.
  • Eine gute Moru­la Qua­li­tät zeigt sich an einer dich­ten, regel­mä­ßi­gen Struk­tur ohne vie­le Frag­men­te.
  • Nur aus einer gut ent­wi­ckel­ten Moru­la kann sich eine gesun­de Blas­to­zys­te bil­den.

Auch wenn über die Moru­la sel­te­ner gespro­chen wird – sie ist ein ganz ent­schei­den­der Schritt auf dem Weg zu dei­nem Wunsch­kind.

Wie zuver­läs­sig ist die Beur­tei­lung der Embryo­nen Qua­li­tät?

Wenn du in einer Kin­der­wunsch­be­hand­lung bist, wirst du frü­her oder spä­ter die Bewer­tung dei­ner Embryo­nen erfah­ren. Viel­leicht hörst du Begrif­fe wie „A‑Qualität“, „B‑Qualität“ oder bekommst eine Blas­to­zys­ten-Bewer­tung wie „5AA“ oder „4BB“ mit­ge­teilt.

Das löst oft gro­ße Erwar­tun­gen – aber auch Unsi­cher­heit – aus. Vie­le fra­gen sich:

Wie ver­läss­lich ist die­se Bewer­tung eigent­lich? Was sagt die Embryo­nen Qua­li­tät wirk­lich über mei­ne Chan­cen aus?

Die Beur­tei­lung der Embryo­nen Qua­li­tät ist eine Moment­auf­nah­me

Wich­tig zu wis­sen ist: Die Ein­schät­zung der Embryo­nen Qua­li­tät basiert auf dem aktu­el­len Ent­wick­lungs­stand des Embry­os im Labor.

Embryo­lo­gen bewer­ten das, was sie sehen:

  • Zell­zahl
  • Zell­form
  • Frag­men­tie­rung
  • Ent­wick­lungs­ge­schwin­dig­keit
  • Struk­tur der Blas­to­zys­te

Das ist sehr hilf­reich, um die Embryo­nen mit den bes­ten Vor­aus­set­zun­gen für einen Trans­fer aus­zu­wäh­len. Aber es bleibt eine Moment­auf­nah­me.

Die Natur ent­schei­det wei­ter

Auch ein Embryo mit bes­ter A‑Qualität kann sich nach dem Trans­fer nicht ein­nis­ten. Das liegt dar­an, dass vie­le wei­te­re Fak­to­ren eine Rol­le spie­len, zum Bei­spiel:

  • die Qua­li­tät der Gebär­mut­ter­schleim­haut
  • die Durch­blu­tung
  • das Immun­sys­tem
  • die hor­mo­nel­le Situa­ti­on
  • gene­ti­sche Beson­der­hei­ten des Embry­os, die man äußer­lich nicht sieht

Umge­kehrt kön­nen auch Embryo­nen mit B- oder C‑Qualität oder einer weni­ger per­fek­ten Blas­to­zys­ten­be­wer­tung sich pro­blem­los ein­nis­ten und zu einem gesun­den Baby füh­ren.

Was bedeu­tet das für dich?

Die Embryo­nen Qua­li­tät gibt eine wert­vol­le Ori­en­tie­rung – aber kei­ne Garan­tie. Sie hilft den Ärz­tin­nen und Embryo­lo­gen dabei, eine mög­lichst gute Aus­wahl für den Embryo­trans­fer zu tref­fen.

Für dich als Pati­en­tin bedeu­tet das:

  • Gute Qua­li­tät = gute Chan­cen
  • Mitt­le­re Qua­li­tät = Chan­cen vor­han­den
  • Gerin­ge­re Qua­li­tät = Chan­cen nied­ri­ger, aber kei­nes­falls aus­ge­schlos­sen

In vie­len Kin­der­wunsch­fo­ren oder Erfah­rungs­be­rich­ten liest man von Schwan­ger­schaf­ten mit Embryo­nen, denen im Labor kei­ne „Top-Bewer­tung“ gege­ben wur­de.

Das zeigt: Die Natur bleibt unbe­re­chen­bar – und auch medi­zi­ni­sche Bewer­tun­gen haben ihre Gren­zen.

Zusam­men­fas­sung

  • Die Embryo­nen Qua­li­tät ist eine wich­ti­ge Ori­en­tie­rung, aber kei­ne Vor­her­sa­ge.
  • Auch Embryo­nen mit B- oder C‑Qualität kön­nen sich erfolg­reich ent­wi­ckeln.
  • Ein Trans­fer lohnt sich oft auch mit Embryo­nen, die im Labor nicht als „per­fekt“ ein­ge­stuft wur­den.
  • Es gibt immer wie­der posi­ti­ve Über­ra­schun­gen – und jede Schwan­ger­schafts­ge­schich­te ist ein­zig­ar­tig.

Fazit: Embryo­nen Qua­li­tät ist wich­tig – aber nicht alles

Die Bewer­tung der Embryo­nen Qua­li­tät spielt in der Kin­der­wunsch­be­hand­lung eine wich­ti­ge Rol­le. Sie hilft den Ärz­ten und Embryo­lo­gen dabei, die bes­ten Embryo­nen für den Trans­fer aus­zu­wäh­len und den Ver­lauf der Behand­lung opti­mal zu pla­nen.

Je bes­ser sich ein Embryo im Labor ent­wi­ckelt, des­to höher wird sei­ne Qua­li­tät ein­ge­schätzt — und des­to grö­ßer sind sta­tis­tisch gese­hen die Chan­cen auf eine erfolg­rei­che Schwan­ger­schaft.

Gleich­zei­tig gilt aber auch: Die Embryo­nen Qua­li­tät ist immer nur eine Moment­auf­nah­me. Sie zeigt den Ent­wick­lungs­stand im Labor, aber sie kann nicht mit Sicher­heit vor­her­sa­gen, wie sich der Embryo nach dem Trans­fer wei­ter­ent­wi­ckeln wird.

Vie­le Fak­to­ren spie­len eine Rol­le, die sich im Labor nicht beur­tei­len las­sen — wie die Ein­nis­tungs­fä­hig­keit der Gebär­mut­ter­schleim­haut, das Immun­sys­tem oder gene­ti­sche Ein­flüs­se. Des­halb ist es wich­tig, die Beur­tei­lung der Embryo­nen Qua­li­tät als wert­vol­les Hilfs­mit­tel zu sehen — aber nicht als end­gül­ti­ges Urteil.

Auch Embryo­nen, die im Labor nicht als „per­fekt“ ein­ge­stuft wur­den, kön­nen sich zu gesun­den Kin­dern ent­wi­ckeln. Jede Schwan­ger­schafts­ge­schich­te ist ein­zig­ar­tig. Und manch­mal geht genau der Embryo sei­nen Weg, den man viel­leicht am wenigs­ten erwar­tet hät­te.

Mer­ke dir:

  • Eine gute Embryo­nen Qua­li­tät erhöht die Chan­cen – ist aber kei­ne Garan­tie.
  • Auch Embryo­nen mit B- oder C‑Qualität kön­nen zu einer Schwan­ger­schaft füh­ren.
  • Ver­traue auf dein Ärz­te­team – aber auch auf dei­nen eige­nen Weg.

Die moder­ne Repro­duk­ti­ons­me­di­zin kann viel leis­ten. Aber am Ende bleibt das Ent­ste­hen neu­en Lebens immer auch ein klei­nes Wun­der.

Häu­fig gestell­te Fra­gen (FAQ) zur Embryo­nen Qua­li­tät

Was bedeu­tet Embryo­nen Qua­li­tät bei IVF oder ICSI?

Die Embryo­nen Qua­li­tät beschreibt, wie gut sich ein Embryo nach der Befruch­tung im Labor ent­wi­ckelt hat. Dabei wer­den Merk­ma­le wie Zell­zahl, Zell­form, Frag­men­tie­rung und Ent­wick­lungs­ge­schwin­dig­keit berück­sich­tigt. Eine hohe Embryo­nen Qua­li­tät erhöht die Chan­cen auf eine erfolg­rei­che Ein­nis­tung, garan­tiert aber kei­ne Schwan­ger­schaft.

Was ist ein Embryo mit A‑Qualität?

Ein Embryo mit A‑Qualität zeigt eine opti­ma­le Ent­wick­lung. Er hat die rich­ti­ge Zell­an­zahl zum jewei­li­gen Tag, gleich­mä­ßi­ge Zel­len, kaum Frag­men­tie­rung und eine sehr gute Struk­tur. A‑Qualität bedeu­tet sehr gute Chan­cen auf eine Ein­nis­tung.

Was bedeu­tet B‑Qualität bei Embryo­nen?

Ein Embryo mit B‑Qualität weist klei­ne­re Auf­fäl­lig­kei­ten auf, zum Bei­spiel leich­te Unter­schie­de in der Zell­grö­ße oder etwas mehr Zell­frag­men­te. Trotz­dem haben Embryo­nen mit B‑Qualität oft gute Chan­cen auf eine Schwan­ger­schaft.

Was bedeu­tet C‑Qualität bei Embryo­nen?

C‑Qualität bedeu­tet, dass der Embryo deut­li­che Unre­gel­mä­ßig­kei­ten zeigt, etwa in der Zell­form oder bei der Frag­men­tie­rung. Die Chan­cen auf eine Ein­nis­tung sind etwas gerin­ger, aber durch­aus noch vor­han­den. Auch mit Embryo­nen in C‑Qualität sind Schwan­ger­schaf­ten mög­lich.

Was ist eine Blas­to­zys­te und war­um ist ihre Qua­li­tät wich­tig?

Eine Blas­to­zys­te ist das Ent­wick­lungs­sta­di­um eines Embry­os an Tag 5 oder 6 nach der Befruch­tung. Die Qua­li­tät der Blas­to­zys­te wird nach bestimm­ten Kri­te­ri­en (Gard­ner-Klas­si­fi­ka­ti­on) beur­teilt. Eine Blas­to­zys­te mit hoher Qua­li­tät (zum Bei­spiel 5AA) hat die bes­ten Chan­cen auf eine erfolg­rei­che Ein­nis­tung.

Muss ich mir Sor­gen machen, wenn mein Embryo kei­ne A‑Qualität hat?

Nein. Auch Embryo­nen mit B- oder C‑Qualität kön­nen sich erfolg­reich wei­ter­ent­wi­ckeln und zu einer gesun­den Schwan­ger­schaft füh­ren. Die Bewer­tung der Embryo­nen Qua­li­tät ist eine Ori­en­tie­rung – kei­ne end­gül­ti­ge Aus­sa­ge über Erfolg oder Miss­erfolg.

Ist die Embryo­nen Qua­li­tät das Wich­tigs­te bei IVF und ICSI?

Die Embryo­nen Qua­li­tät ist ein wich­ti­ger Fak­tor, aber nicht der ein­zi­ge. Auch die Gebär­mut­ter­schleim­haut, hor­mo­nel­le Bedin­gun­gen, das Immun­sys­tem und vie­le ande­re Ein­flüs­se spie­len eine Rol­le für eine erfolg­rei­che Schwan­ger­schaft.

Kön­nen Embryo­nen mit gerin­ger Qua­li­tät ein­ge­fro­ren wer­den?

In der Regel wer­den vor allem Embryo­nen mit guter oder sehr guter Qua­li­tät ein­ge­fro­ren (Kryo­kon­ser­vie­rung). Bei weni­gen Embryo­nen oder beson­de­ren Situa­tio­nen kann aber auch ein Embryo mit B- oder C‑Qualität ein­ge­fro­ren wer­den.

Hat das Alter der Frau Ein­fluss auf die Embryo­nen Qua­li­tät?

Ja, das Alter der Frau spielt eine sehr wich­ti­ge Rol­le für die Embryo­nen Qua­li­tät.

Mit zuneh­men­dem Alter sinkt in der Regel die Qua­li­tät der Eizel­len. Dadurch kommt es häu­fi­ger zu Auf­fäl­lig­kei­ten bei der Zell­tei­lung, zu höhe­rer Frag­men­tie­rung oder zu Ent­wick­lungs­stö­run­gen der Embryo­nen.

Frau­en unter 35 Jah­ren haben sta­tis­tisch häu­fi­ger Embryo­nen mit sehr guter Qua­li­tät (A‑Qualität). Ab 35 Jah­ren nimmt die durch­schnitt­li­che Embryo­nen Qua­li­tät lang­sam ab. Ab etwa 40 Jah­ren ist es häu­fig schwie­ri­ger, Embryo­nen mit opti­ma­ler Qua­li­tät zu ent­wi­ckeln.

Trotz­dem gilt: Jede Frau und jede Behand­lung ist indi­vi­du­ell. Auch mit 38, 40 oder 42 Jah­ren kön­nen Embryo­nen mit sehr guter Qua­li­tät ent­ste­hen — und vie­le Frau­en wer­den in höhe­rem Alter noch schwan­ger.

Claudia
Aut­hor: Clau­dia

Clau­dia hat über 10 Jah­re Kin­der­wunsch-Erfah­rung — sie ist Endo­me­trio­se-Figh­te­rin, IVF-Ken­ne­rin, ICSI-Schwes­ter, Pimp my Eggs Befür­wor­te­rin und Initia­to­rin der Kin­der­wunsch-Bewe­gung #1von7

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