“Als Sin­gle mit Kin­der­wunsch ist es in Deutsch­land echt nicht ein­fach.”

In der Rei­he Kin­der­wunsch Unplug­ged führt Weg­wei­ser Kin­der­wunsch Inter­views mit Frau­en und Män­nern, die vom uner­füll­ten Kin­der­wunsch betrof­fen sind. Hier hier wer­den The­men ange­spro­chen, die meis­tens tabu sind. Du bist auf dei­nem Kin­der­wunsch-Weg mit allen sei­nen Sor­gen, Ängs­ten und Nöten nicht allei­ne. 


Heu­te im Inter­view: Mag­gie , 37 Jah­re, Buch­au­to­rin & Sin­glemut­ter mit Sohn nach Samen­spen­de im Aus­land

Nicht nur Paa­re lei­den am uner­füll­ten Kin­der­wunsch. Manch­mal geht der Lebens­plans nicht in Erfül­lung, weil der rich­ti­ge Part­ner zum rich­ti­gen Zeit­punkt fehlt. Mag­gie ist den Weg allei­ne gegan­gen und wur­de dank einer Samen­spen­de im Aus­land doch noch Mut­ter. Ihre eige­nen Erfah­run­gen hat sie in dem Buch Wunsch­kind: Wie eine Sin­gle­frau ihren größ­ten Wunsch erfüllt (Ama­zon Part­ner­link) ver­öf­fent­licht.

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:
Wer bist Du? Erzäh­le uns ein wenig über dich selbst.

Mag­gie:

Ich bin 37 Jah­re alt und lebe allei­ne mit mei­nem mitt­ler­wei­le zwei­jäh­ri­gen Sohn in dem wun­der­schö­nen Mün­chen. Allei­ne weil ich Sin­gle bin und das auch schon vor und wäh­rend mei­ner Kin­der­wunsch­be­hand­lung. Der Rich­ti­ge woll­te ein­fach nicht dabei sein, daher bin ich die­sen Weg allei­ne gegan­gen.

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:
Was hast Du auf Dei­nem Kin­der­wunsch-Weg alles erlebt?

Mag­gie:

Nach eini­gen Ope­ra­tio­nen auf­grund der Dia­gno­se Endo­me­trio­se und mei­nem Dau­er­sin­gle­da­sein hat­te ich nicht vie­le Optio­nen. Die größ­te Hür­de war das deut­sche Rechts­sys­tem. Als Sin­gle mit Kin­der­wunsch ist es in Deutsch­land echt nicht ein­fach. Daher ent­schied ich mich für eine Behand­lung im Aus­land. Ich unter­zog mich einer IVF-Behand­lung mit Spen­der­sa­men.

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:
Was waren die wich­tigs­ten Ent­schei­dun­gen auf dem Weg zum posi­ti­ven Schwan­ger­schafts­test?

Mag­gie:

Defi­ni­tiv die Ent­schei­dung für’s Aus­land. Hier in Deutsch­land hät­te ich es nicht geschafft schwan­ger zu wer­den. Vor der Behand­lung ließ ich mich noch ein­mal ope­rie­ren, damit die Endo­me­trio­se kei­nen nega­ti­ven Ein­fluss auf die bevor­ste­hen­de Schwan­ger­schaft nimmt.

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:
Was sind für dich die größ­ten Her­aus­for­de­run­gen und Pro­ble­me in Bezug auf den uner­füll­ten Kin­der­wunsch?

Mag­gie:

Die größ­te Her­aus­for­de­rung war die Über­win­dung mich tat­säch­lich für eine künst­li­che Befruch­tung zu ent­schei­den und das dann mei­ner Fami­lie und Freun­den zu sagen. Sich für etwas zu ent­schei­den ist eine Sache, es dann aber auch offi­zi­ell zu machen und durch­zu­zie­hen wie­der was ganz ande­res.

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:
Gab es für dich einen per­sön­li­chen Tief­punkt und wie hast du ihn über­wun­den?

Mag­gie:

Das war der ers­te nega­ti­ve Schwan­ger­schafts­test. Die Angst, dass es nie klap­pen wird und die Zwei­fel, ob es de rich­ti­ge Ent­schei­dung war. Aber die Hoff­nung auf ein Baby hat mich das alles durch­ste­hen las­sen. Ich woll­te es so sehr, das mich allei­ne das moti­viert hat, an mei­nem Traum Mut­ter zu sein fest­zu­hal­ten.

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:  Was hat dir Kraft und Mut auf dei­nem Weg gege­ben?

Mag­gie:

Mei­ne Eltern und mei­ne Freun­de haben mir sehr viel Kraft gege­ben, dafür bin ich Ihnen auch sehr dank­bar. Ich weiß nicht, ob ich es ohne die­sen Rück­halt geschafft hät­te.

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch: Was soll­te einer Frau mit Kin­der­wunsch nicht feh­len?

Mag­gie:

Unter­stüt­zung von außen, denn das gibt Kraft und die braucht man, um an sei­nem Traum fest­zu­hal­ten. Außer das was mir die Ärz­te gesagt haben, habe ich nichts ande­res getan. Kei­ne Tees oder so etwas. Ich den­ke wich­tig ist die inne­re Ein­stel­lung. Man soll zwar die Hoff­nung nie auf­ge­ben, aber ich habe das Gefühl, das Ver­bis­sen­heit nicht hilf­reich ist. Zumin­dest hat es bei mir geklappt, als ich nicht damit gerech­net hat­te und schon die nächs­te Behand­lung in mei­nem Kopf plan­te.

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch: 
Wie offen bist Du mit dem uner­füll­ten Kin­der­wunsch umge­gan­gen?

Mag­gie:

Mei­ne Fami­lie und engs­ten Freun­de waren ein­ge­weiht. Ich bin nicht beson­ders gut im Ver­heim­li­chen, das beinhal­tet auch irgend­wie immer Lügen und dar­in bin ich nicht beson­ders gut. Zudem brauch­te ich die Unter­stüt­zung. Ganz allei­ne hät­te ich das wohl kaum durch­ge­stan­den.

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:
Wur­dest Du in Bezug auf den Kin­der­wunsch mit unsen­si­blen Fra­gen oder gut gemein­ten Rat­schlä­gen kon­fron­tiert? Kannst Du uns ein Bei­spiel nen­nen und sagen, wie du damit umge­gan­gen bist.

Mag­gie: 

Eigent­lich nicht. Man­che ver­ste­hen es zunächst nicht, wenn ich dann von mei­ner medi­zi­ni­schen Vor­ge­schich­te erzäh­le, sieht es immer anders aus. Es kamen aber Fra­gen, ob ich mir bewusst bin, wie anstren­gend das alles wird, auch als Allein­er­zie­hen­de und was ich mache, wenn das Kind nach dem Vater fragt. Ich habe die Fra­gen immer so beant­wor­tet: Es gibt so vie­le Kin­der, die ohne Vater auf­wach­sen, weil er kein Vater sein will oder Schlim­me­res, da wird es mein Kind bes­ser haben. Wenn mein Kind nach dem Vater fragt, wer­de ich von dem net­ten Mann erzäh­len, der mir gehol­fen hat, mei­nen größ­ten Schatz zu bekom­men.

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:
Möch­test Du den Lesern sonst noch etwas mit auf den Weg geben? 

Mag­gie:

Ich kann nur sagen, gebt die Hoff­nung nicht auf. Mein Sohn ver­voll­stän­digt mich und ich bin so froh und dank­bar, dass ich mei­nen Traum vom Mut­ter­sein leben kann. Soll­te euch mei­ne Geschich­te inter­es­sie­ren, hier mei­ne Buch­emp­feh­lung, mit der ich ande­ren Frau­en Mut machen möch­te: “Wunsch­kind” von Mag­gie Schwarz, erhält­lich bei Ama­zon. (Ama­zon Part­ner­link)

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:
Die­sen Weg ohne Part­ner zu gehen, erfor­dert beson­ders viel Mut und Durch­hal­te­ver­mö­gen. Ich bin mir sicher, dass dein Sohn eine tol­le und star­ke Mut­ter hat. Ganz viel Glück für eure Zukunft als Fami­lie.

Ger­ne kannst du einen Kom­men­tar für Mag­gie hin­ter­las­sen (auf der Sei­te ganz unten).

Das Buch von Mag­gie Schwarz könnt ihr unter ande­rem über Ama­zon bestel­len:

Wei­te­re Infos zum Buch:

Kin­der­wunsch und Sin­gle, wie passt das zusam­men? Mut­ter, Vater und Kind bestim­men auch in der heu­ti­gen Zeit noch immer das klas­si­sche Bild einer Fami­lie. Wes­halb es für Sin­gles und gleich­ge­schlecht­li­che Paa­re nicht leicht ist, ihren Kin­der­wunsch zu erfül­len. Ent­ge­gen der Traum­fa­brik Hol­ly­wood ist es in Deutsch­land nicht für jeden ohne wei­te­res mög­lich, eine Kin­der­wunsch­be­hand­lung unter ärzt­li­cher Auf­sicht durch­zu­füh­ren. Mag­gie Schwarz beschreibt in die­sem Buch ehr­lich und bewe­gend die Geschich­te zu ihrem Kin­der­wunsch und wie sie es geschafft hat, sich die­sen zu erfül­len. Der Weg dort­hin war nicht immer leicht, aber sie ist ihn gegan­gen, ohne Mann an ihrer Sei­te.

Titel­bild: Mut­ter mit Kin­der­wa­gen in der Stadt in Bewe­gungs­un­schär­fe © Chris­ti­an Mül­ler – fotolia.com

1 Kommentar
  1. Heike sagte:

    In Mün­chen ist es mög­lich, sich mit Spen­der­sa­men als Sin­gle Mom by choice behan­deln zu las­sen. Top Pra­xis — alles bes­tens!

    Antworten

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