War­um wer­de ich nicht schwan­ger? Alle Ursa­chen und Grün­de im Über­blick.

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Warum werde ich nicht schwanger

Du wünschst dir ein Kind und fragst dich: War­um wer­de ich nicht schwan­ger ? Wenn du es bereits län­ger pro­bierst, machst du dir viel­leicht Sor­gen, dass es gar nicht klap­pen könn­te. Es gibt vie­le mög­li­che Grün­de, war­um du nicht schwan­ger wirst. Und für vie­le Ursa­chen des uner­füll­ten Kin­der­wunschs gibt es zum Glück auch Lösun­gen.

Eini­ge Grün­de und Ursa­chen war­um du nicht schwan­ger wirst, sind leicht zu erken­nen — zum Bei­spiel durch eine unre­gel­mä­ßi­ge Peri­ode oder star­ke Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den. Vie­le Paa­re haben jedoch kei­ner­lei Anzei­chen und den­ken sich: War­um wer­de ich nicht schwan­ger, obwohl alles in Ord­nung ist? Die meis­ten Ursa­chen sind nicht sofort erkenn­bar. Schlech­te Sper­mi­en­qua­li­tät ist zum Bei­spiel nicht spür­bar und kann ohne Unter­su­chun­gen nicht erkannt wer­den.

Hier fin­dest du über 20 Grün­de und Ursa­chen, war­um Frau­en nicht schwan­ger wer­den.

Sex an den fal­schen Tagen

Um schwan­ger zu wer­den, ist es wich­tig dei­nen Zyklus und die frucht­ba­ren Tage zu ken­nen. Sehr hilf­reich ist dabei ein Ovu­la­ti­ons­test — die Test­stäb­chen zei­gen dir den Zeit­punkt des Eisprungs an. Noch genau­er ist ein Zyklus­com­pu­ter. Eini­ge Model­le erken­nen bis zu 5 frucht­ba­re Tage in Echt­zeit. Hier fin­dest du einen Über­blick über belieb­te Zyklus­com­pu­ter.

Auch wenn du dei­ne frucht­ba­ren Tage kennst und regel­mä­ßig zum rich­ti­gen Zeit­punkt Geschlechts­ver­kehr hast, ist es nor­mal, dass es mit dem schwan­ger wer­den nicht sofort im ers­ten Zyklus klappt. Etwa 80 % der Paa­re sind nach sechs Mona­ten schwan­ger. Unge­fähr 90 % sind nach 12 Zyklen schwan­ger. (1)


Wann soll­test du einen Arzt auf­su­chen?

  • Wenn du jün­ger als 35 Jah­re alt bist und bereits seit einem Jahr ver­suchst, schwan­ger zu wer­den
  • Wenn du älter als 35 Jah­re alt bist und du min­des­tens seit 6 Mona­ten ver­suchst, schwan­ger zu wer­den

Kein Eisprung

Die meis­ten Frau­en, die Pro­ble­me mit dem Eisprung haben, haben einen unre­gel­mä­ßi­gen Zyklus. Regel­mä­ßi­ge Mens­trua­ti­ons­zy­klen sind jedoch auch kei­ne Garan­tie für einen nor­ma­len Eisprung. Wenn du unre­gel­mä­ßi­ge Zyklen hast, soll­ten du mit dei­nem Arzt spre­chen, sobald du schwan­ger wer­den möch­test.
Ovu­la­ti­ons­stö­run­gen sind für etwa 25 % der Fäl­le weib­li­cher Unfrucht­bar­keit ver­ant­wort­lich. (2)

Um schwan­ger zu wer­den, ist die Befruch­tung einer Eizel­le durch ein Sper­mi­um erfor­der­lich. Wenn du kei­nen Eisprung hast, kannst du nicht schwan­ger wer­den. Ein aus­blei­ben­der Eisprung ist eine häu­fi­ge Ursa­che für weib­li­che Unfrucht­bar­keit und kann durch vie­le Fak­to­ren aus­ge­löst wer­den. (3)

Ursa­chen für aus­blei­ben­den Eisprung kön­nen sein:

  • PCO-Syn­drom
  • Über- oder Unter­ge­wicht
  • Pri­mä­re Ova­ri­al­in­suf­fi­zi­enz (Schwä­che der Eier­stö­cke)
  • Schild­drü­sen­fehl­funk­ti­on
  • Hyper­pro­lak­tin­ämie (erhöh­te Pro­lak­tin­wer­te)
  • Zyklus­stö­run­gen durch Lebens­um­stän­de, z.B. zu viel Sport

Die Eilei­ter sind ver­schlos­sen

Du fragst dich: War­um wer­de ich nicht schwan­ger, trotz Eisprung?
Mög­li­cher­wei­se hast du einen Eisprung, aber das Ei hat kei­ne Chan­ce auf den Samen zu tref­fen, da dei­ne Eilei­ter ver­schlos­sen sind. Die Eilei­ter sind die Ver­bin­dung zwi­schen den Eier­stö­cken und der Gebär­mut­ter.

Die Befruch­tung fin­det im Eilei­ter statt, wo sich Sper­mi­en und Eizel­len tref­fen. Wenn die Eilei­ter ver­schlos­sen sind oder wenn Nar­ben das Zusam­men­tref­fen von Sper­mi­en und Eizel­len ver­hin­dern, kannst du nicht schwan­ger wer­den.

Es gibt vie­le mög­li­che Ursa­chen für ver­stopf­te Eilei­ter. Eini­ge Frau­en mit ver­stopf­ten Eilei­tern lei­den unter Schmer­zen im Becken­be­reich, vie­le ande­re haben kei­ne Sym­pto­me. Um her­aus­zu­fin­den, ob der Eilei­ter blo­ckiert ist, muss der Eilei­ter auf Durch­gän­gig­keit unter­sucht wer­den. (4)

Endo­me­trio­se

Endo­me­trio­se gehört zu einer der häu­figs­ten Ursa­chen, war­um Frau­en nicht schwan­ger wer­den.

Von Endo­me­trio­se spricht man, wenn endo­me­tri­um­ähn­li­ches Gewe­be (das Gewe­be, das die Gebär­mut­ter aus­klei­det) außer­halb der Gebär­mut­ter wächst. Es wird geschätzt, dass bis zu 50 % der Frau­en, die unter Endo­me­trio­se lei­den, Schwie­rig­kei­ten haben, schwan­ger zu wer­den. (5)

Zu den häu­figs­ten Sym­pto­men der Endo­me­trio­se gehö­ren schmerz­haf­te Regel­blu­tun­gen und Schmer­zen im Becken­be­reich. Die­se Sym­pto­me tre­ten jedoch nicht bei allen Endo­me­trio­se-Pati­en­tin­nen auf. Manch­mal ist Endo­me­trio­se auch sym­ptom­los, kann jedoch trotz­dem eine Ursa­che für den uner­füll­ten Kin­der­wunsch sein. Bei man­chen Frau­en wird die Endo­me­trio­se erst im Rah­men einer Unter­su­chung auf Unfrucht­bar­keit ent­deckt.

Etwa 10 % bis 15 % der Frau­en haben Endo­me­trio­se (6) , aber sie wird häu­fig falsch dia­gnos­ti­ziert oder ein­fach über­se­hen. Endo­me­trio­se kann nicht durch einen Blut­test oder Ultra­schall dia­gnos­ti­ziert wer­den. Sie erfor­dert eine dia­gnos­ti­sche lapa­ro­sko­pi­sche Ope­ra­ti­on.

Hor­mo­nel­le Stö­run­gen

Hor­mo­nel­le Ursa­chen für eine aus­blei­ben­de Emp­fäng­nis sind nicht geschlechts­spe­zi­fisch. In rund 50% der Fäl­le ist der Mann betrof­fen und zu 50% die Frau. Bei­spiels­wei­se kann eine Stö­rung der FSH/LH-Pro­duk­ti­on die Sper­mi­en­qua­li­tät und die Eizell­rei­fung nega­tiv beein­flus­sen. Auch eine Gelb­kör­per­schwä­che bei der Frau oder ein Über­schuss an männ­li­chen Hor­mo­nen kann zu Pro­ble­men beim Schwan­ger wer­den füh­ren.

PCO Syn­drom

Auch bei Frau­en mit PCO-Syn­drom hört man die Fra­ge häu­fig: War­um wer­de ich nicht schwan­ger ?

Vom PCO-Syn­­­drom sind un­ge­fähr 5 bis 10% al­ler Frau­en im ge­bär­fä­hi­gen Al­ter sind vom be­trof­fen. Das heißt, die­se Hor­mon­stö­rung ist eine der häu­figs­ten Ur­sa­chen, wenn Frau­en nicht schwan­ger wer­den. Aber oft wird die Krank­heit erst dann ent­deckt, wenn ein un­er­füll­ter Kin­der­wunsch be­steht. Aber auch mit PCO-Syn­drom ist es mög­lich schwan­ger zu wer­den.

Merk­ma­le PCO-Syn­droms:

  • Erhöh­te männ­li­che Geschlechts­hor­mo­ne
  • Unre­gel­mä­ßi­ge Eisprün­ge / teil­wei­se sehr lan­ge gar kei­ne Eisprün­ge
  • unre­gel­mä­ßi­ge Regel­blu­tun­gen
  • Sym­pto­me: ver­mehr­te Kör­per­be­haa­rung, Akne, fet­ti­ge Haut, Aus­fall des Kopf­haa­res
  • Nei­gung zu Über­ge­wicht

Schild­drü­sen­stö­rung

Wenn eine Schwan­ger­schaft aus­bleibt, kann auch eine Stö­rung der Schild­drü­se die Ursa­che sein. Unge­fähr zehn Pro­zent der unge­wollt kin­der­lo­sen Frau­en sind von einer Schild­drü­sen­stö­rung betrof­fen. Meist han­delt es sich dabei um eine Unter­funk­ti­on der Schild­drü­se (Hypo­thy­reo­se). Sowohl eine Schild­drü­sen­un­ter­funk­ti­on (Hypo­thy­reo­se) wie auch eine Schild­drü­sen­über­funk­ti­on (Hyper­thy­reo­se) kön­nen die Emp­fäng­nis nega­tiv beein­flus­sen. Die Schild­drü­sen­hor­mo­ne steu­ern alle wich­ti­gen Vor­gän­ge im Kör­per, dazu zählt auch die Frucht­bar­keit und Schwan­ger­schaft. 

Dün­ne Gebär­mut­ter­schleim­haut

Du fragst dich: War­um wer­de ich mit einer dün­nen Gebär­mut­ter­schleim­haut nicht schwan­ger?

Eine gut auf­ge­bau­te Gebär­mut­ter­schleim­haut spielt für die Ein­nis­tung des Embry­os eine wich­ti­ge Rol­le. Dabei ist nicht nur die Struk­tur ent­schei­dend, son­dern auch die Höhe des Endo­me­tri­ums. Stu­di­en haben gezeigt, dass Frau­en mit einer dün­nen Schleim­haut von unter 7 mm gerin­ge­re Schwan­ger­schafts­ra­ten auf­wei­sen. Vor allem nach Fehl­ge­bur­ten und einer damit ver­bun­de­nen Aus­scha­bung kann es zu Pro­ble­men mit dem Auf­bau der Gebär­mut­ter­schleim­haut kom­men.

Unge­sun­de Lebens­wei­se

Auch die all­ge­mei­nen Lebens­um­stän­de kön­nen ein Grund sein, war­um Frau­en nicht schwan­ger wer­den.

Stu­di­en zei­gen, dass Rau­chen, über­mä­ßi­ger Alko­hol­kon­sum und der Kon­sum ille­ga­ler Dro­gen wie Koka­in, Ecsta­sy, Ket­amin und Amphet­ami­ne zu Frucht­bar­keits­stö­run­gen bei­tra­gen kön­nen. Außer­dem kön­nen extre­mer oder chro­ni­scher Stress, Trau­ma­ta, Schlaf­lo­sig­keit und ande­re Schlaf­pro­ble­me die Frucht­bar­keit beein­träch­ti­gen. (7)

Unge­sun­de Ernäh­rung oder Nähr­stoff­man­gel

Auch eine gesun­de und aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung spielt eine gro­ße Rol­le. Schon vor der Schwan­ger­schaft sind vie­le Frau­en und Män­ner, unter­ver­sorgt mit wich­ti­gen Näh­stof­fen. Dazu zäh­len bei­spiels­wei­se Fol­säu­re, Eisen, Zink, Selen. Kom­bi­nier­te Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel wie Baby­for­te Kin­der­wunsch* kön­nen den Köper von Män­ner und Frau­en mit wich­ti­gen Nähr­stof­fen ver­sor­gen und gezielt auf eine Schwan­ger­schaft vor­be­rei­ten.

Über- oder Unter­ge­wicht

Es ist bekannt, dass star­kes Über- oder Unter­ge­wicht Chan­ce auf eine Schwan­ger­schaft beein­träch­ti­gen kann. Über­mä­ßi­ger oder unzu­rei­chen­der Sport kann eben­falls zu Pro­ble­men beim Schwan­ger­wer­den füh­ren. Ein gesun­des Gewicht sowie ein höhe­res Maß an kör­per­li­cher Akti­vi­tät, kann die Emp­fäng­nis­ra­te erhö­hen. (10)

Sper­mi­en­qua­li­tät beim Mann

Nicht nur Frau­en betrifft die Fra­ge ” War­um wer­de ich nicht schwan­ger ? ”

Frucht­bar­keits­pro­ble­me tre­ten nicht nur bei Frau­en auf, die Ursa­chen ver­tei­len sich glei­cher­ma­ßen auf bei­den Part­ner. Bei 30 % der unfrucht­ba­ren Paa­re hat der männ­li­che oder der weib­li­che Part­ner ein Frucht­bar­keits­pro­blem. Bei 40 % der Paa­re haben liegt der uner­füll­te Kin­der­wunsch an bei­den Part­nern. (3)

Bei männ­li­cher Unfrucht­bar­keit tre­ten sel­ten erkenn­ba­re Sym­pto­me auf. Des­halb ist eine Ana­ly­se der Sper­mi­en erfor­der­lich.

Im Sper­mio­gramms wer­den die Sper­mi­en des Manns unter­sucht auf

  • Beweg­lich­keit
  • Anzahl (Kon­zen­tra­ti­on und Gesamt­zahl)
  • Leben­dig­keit der Samen­zel­len und
  • Aus­se­hen bezie­hungs­wei­se die Mor­pho­lo­gie

Mög­li­che Ursa­chen für eine männ­li­che Unfrucht­bar­keit kön­nen sein:

  • Azoo­sper­mie: kei­ne Samen­zel­len in der Pro­be vor­han­den
  • Oli­go­zoo­sper­mie: gerin­ge Kon­zen­tra­ti­on an Sper­mi­en
  • Kryp­to­zoo­sper­mie: sehr gerin­ge Kon­zen­tra­ti­on der Sper­mi­en
  • Asper­mie: kein Eja­ku­lat vor­han­den
  • Asthe­no­zoo­sper­mie: ein­ge­schränk­te Beweg­lich­keit der Samen­zel­len
  • Nekro­zoo­sper­mie: kei­ne beweg­li­chen Sper­mi­en
  • Oli­go-Asthe­no-Tera­to­zoo­sper­mie: Ein­schrän­kun­gen in Kon­zen­tra­ti­on, Beweg­lich­keit und Form
  • Tera­to­zoo­sper­mie: ver­min­der­te Anzahl nor­mal geform­ter Sper­mi­en
  • Par­ve­se­mie: zu gerin­ges Eja­ku­lat­vo­lu­men

Lese­tipp: Sper­mi­en­qua­li­tät ver­bes­sern mit Pimp my Sperm

Vari­ko­ze­le (Krampf­adern am Hoden)

Vari­ko­ze­le kann die männ­li­che Frucht­bar­keit beein­träch­ti­gen und ist häu­fig dar­an schuld, wenn es mit der Zeu­gung nicht klap­pen will. Vari­ko­zelen sind die häu­figs­te Blut­ge­fäß­er­kran­kung, die bei Män­nern an den Geschlechts­or­ga­nen auf­tre­ten. Etwa 20 % aller Män­ner sind davon betrof­fen. Meist bil­den sich die Kram­pa­dern am Hoden in der Puber­tät und fal­len nicht auf. Oft­mals ent­ste­hen dadurch kei­ner­lei Pro­ble­me. Bei Schmer­zen oder schlech­ter Sper­mi­en­qua­li­tät soll­te die Vari­ko­ze­le jedoch behan­delt wer­den.

Alters­be­ding­te Unfrucht­bar­keit & Eizell­qua­li­tät

Bei Frau­en kann es mit zuneh­men­dem Alter län­ger dau­ern, bis sie schwan­ger wer­den. Das Alter wirkt sich sowohl auf die Qua­li­tät als auch auf die Quan­ti­tät der Eizel­len aus. Auch wenn Frau­en noch regel­mä­ßig ihre Peri­ode bekom­men, fra­gen Sie sich: War­um wer­de ich nicht schwan­ger, trotz regel­mä­ßi­gem Zyklus? Ab unge­fähr 35 Jah­ren wird es für Frau­en meist etwas schwie­ri­ger schwan­ger zu wer­den. Auch bei Män­nern nach dem 40. Lebens­jahr kann es zu Pro­ble­men mit der Frucht­bar­keit kom­men. (4) Aber auch bei jün­ge­ren Paa­ren spielt die Qua­li­tät der Eizel­len und Sper­mi­en eine wich­ti­ge Rol­le im Kin­der­wunsch.

Lese­tipp:
Eizel­len ver­bes­sern mit Pimp my eggs
Sper­mi­en­qua­li­tät ver­bes­sern mit Pimp my Sperm

Chla­my­di­en oder ande­re Infek­tio­nen

Zu den häu­figs­ten sexu­ell über­tra­ge­nen Krank­heits­er­re­gern zäh­len Chla­my­di­en. Ohne Behand­lung durch Anti­bio­ti­ka kön­nen sie bei Frau­en und Män­nern zu Unfrucht­bar­keit füh­ren. Sie wer­den vor allem durch unge­schütz­ten Geschlechts­ver­kehr wei­ter­ge­ge­ben. Aber auch ande­re Infek­tio­nen könn­ten eine Rol­le spie­len, wenn du schwan­ger wer­den möch­test.

Gene­ti­sche Ursa­chen

Vor allem bei wie­der­hol­ten Fehl­ge­bur­ten oder meh­re­ren erfolg­lo­sen Kin­der­wunsch-Behand­lun­gen soll­te die Ana­ly­se der Gene­tik in Betracht gezo­gen wer­den. Eine häu­fi­ge gene­ti­sche Ursa­che für uner­füll­ten Kin­der­wunsch oder gehäuf­te Fehl­ge­bur­ten ist eine Ver­än­de­rung der Chro­mo­so­men. Aber auch Gerin­nungs­stö­run­gen kön­nen eine Ursa­che bei uner­füll­tem Kin­der­wunsch sein. Oft sind die Gerin­nungs­fak­to­ren I und V von gene­ti­schen Ver­än­de­run­gen betrof­fen. Dazu zählt auch der Fak­tor V Lei­den, der zu einer Gerin­nungs­hem­mung führt. Auch die MTH­FR-Muta­ti­on ist nicht sel­ten. Dabei han­delt es sich um den häu­figs­ten, gene­ti­schen Defekt in Bezug auf den Stoff­wech­sel der Fol­säu­re. Auch feh­len­de KIR-Gene kön­nen die Ursa­che für wie­der­hol­te Fehl­ge­bur­ten und eine aus­blei­ben­de Ein­nis­tung sein.

Häu­fi­ge Gene­ti­sche Ursa­chen für Fehl­ge­bur­ten und uner­füll­ten Kin­der­wunsch:

  • Ver­än­de­rung der Chro­mo­so­men
  • Gerin­nungs­stö­run­gen (z.B. Fak­tor V Lei­den)
  • MTH­FR-Muta­ti­on
  • Feh­len­de KIR Gene

Immu­no­lo­gi­sche Fak­to­ren

Wis­sen­schaft­li­chen Unter­su­chun­gen deu­ten dar­auf hin, dass immu­no­lo­gi­sche Fak­to­ren eine gro­ße Rol­le bei der Ein­nis­tung spie­len. Das Immun­sys­tem ist dafür zustän­dig, den Kör­per vor Bak­te­ri­en und Viren zu schüt­zen. Die kör­per­ei­ge­nen Zel­len erkennt es und bekämpft sie nicht. Ein Embryo besteht aber zur Hälf­te aus Mut­ter und Vater, des­halb kann das Erb­gut des Man­nes eine Immun­re­ak­ti­on bei der Frau her­vor­ru­fen.

Auch eine erhöh­te Kon­zen­tra­ti­on an Kil­ler­zel­len (NK-Zel­len) kann die Ursa­che für aus­blei­ben­de Ein­nis­tung oder Fehl­ge­bur­ten sein.

Ande­re Medi­zi­ni­sche Pro­ble­me

Grund­le­gen­de medi­zi­ni­sche Pro­ble­me kön­nen bei Män­nern und Frau­en zu Unfrucht­bar­keit füh­ren. So kann bei­spiels­wei­se Dia­be­tes Schwie­rig­kei­ten beim Schwan­ger wer­den ver­ur­sa­chen. Auch eini­ge Auto­im­mun­krank­hei­ten wie Lupus kön­nen die Ursa­che für uner­füll­ten Kin­der­wunsch sein. Eben­so wer­den psy­chi­sche Erkran­kun­gen wie Angst­zu­stän­de und Depres­sio­nen immer wie­der mit Unfrucht­bar­keit in Ver­bin­dung gebracht. (9) Auch Erkran­kun­gen, wie Hash­i­mo­to (Schild­drü­sen­er­kran­kung), Rheu­ma, Zöli­a­kie spie­len eine Rol­le beim Kin­der­wunsch.

Ein­nah­me von Medi­ka­men­ten

Eini­ge ver­schrei­bungs­pflich­ti­ge Medi­ka­men­te kön­nen die Mög­lich­keit Schwan­ger zu wer­den beein­träch­ti­gen. So hat die For­schung gezeigt, dass die Ein­nah­me eini­ger Anti­de­pres­si­va eine Schwan­ger­schaft erschwert. Trotz­dem soll­test du die Ein­nah­me eines Medi­ka­ments, ohne vor­he­ri­ge Rück­spra­che mit dem Arzt nicht ein­fach abset­zen. Wenn du die Beden­ken hast, dass ein bestimm­test Medi­ka­ment die Schwan­ger­schaft beein­träch­ti­gen könn­te, spre­che mit dei­nem Arzt. (9)

Es wird kei­ne ärzt­li­che Hil­fe gesucht

Der bes­te Weg her­aus­zu­fin­den, ob medi­zi­ni­sche Pro­ble­me vor­lie­gen, ist der Besuch bei einem Gynä­ko­lo­gen. Ganz egal, ob du zum ers­ten Mal schwan­ger wer­den möch­test, ob du nach einer Fehl­ge­burt auf eine Schwan­ger­schaft hoffst oder ob du schon ein­mal schwan­ger warst: wenn du nicht weißt, war­um du nicht schwan­ger wirst, kann ein Arzt dich unter­su­chen und dich bei Bedarf an eine Kin­der­wunsch-Kli­nik über­wei­sen.

Vie­le Paa­re schie­ben Unter­su­chun­gen und Behand­lun­gen zu lan­ge vor sich her, weil sie den­ken, sie soll­ten es “län­ger ver­su­chen”. Das stellt sich häu­fig als Feh­ler her­aus. Vie­le Ursa­chen für Unfrucht­bar­keit sind nicht auf Anhieb erkenn­bar und ver­schlim­mern sich mit der Zeit. Je frü­her du dir Hil­fe holst, umso wahr­schein­li­cher ist es, dass die Kin­der­wunsch­be­hand­lung erfolg­reich ist.

Die meis­ten Paa­re wer­den auf natür­li­che Wei­se schwan­ger, wenn sie es 6 bis 12 Mona­te lang ver­su­chen. Ande­re Paa­re haben aber Pro­ble­me schwan­ger zu wer­den. Es gibt eine Viel­zahl von Ursa­chen und die Grün­de für den uner­füll­ten Kin­der­wunsch. Wenn du seit einem Jahr (oder sechs Mona­ten, wenn du 35 Jah­re oder älter bist) ver­suchst, schwan­ger zu wer­den, soll­test du einen Arzt auf­su­chen und nicht län­ger damit war­ten. (4)

Unge­klär­te Unfrucht­bar­keit

Zwi­schen 10 und 30 % der unfrucht­ba­ren Paa­re fin­den nie her­aus, war­um sie nicht schwan­ger wer­den kön­nen. Dies wird als unge­klär­te Unfrucht­bar­keit bezeich­net. Teil­wei­se schei­tert die Erklä­rung auch Man­gels an einer aus­führ­li­chen Dia­gno­se. Vie­le Ärz­te wei­sen dar­auf hin, dass es in der Regel kei­ne unge­klär­te Unfrucht­bar­keit gibt, son­dern nur unent­deck­te oder nicht dia­gnos­ti­zier­te Pro­ble­me. (11)

Aber auch bei unge­klär­ter Ursa­che ist es durch­aus mög­lich einen Kin­der­wunsch­be­hand­lung mit Erfolg durch­zu­füh­ren.


Quel­len und wei­ter­füh­ren­de Lite­ra­tur

(1) Gnoth C, Gode­hardt D, Gode­hardt E, Frank-Herr­mann P, Freundl G. Time to pregnan­cy: results of the Ger­man pro­s­pec­ti­ve stu­dy and impact on the manage­ment of infer­ti­li­tyHum Reprod. 2003;18(9):1959–1966. doi:10.1093/humrep/deg366

(2) Sasa­ki RS, Appro­ba­to MS, Maia MC, Fleu­ry EA, Givi­ziez CR, Zan­luchi N. Pati­ents’ auto report of regu­la­ri­ty of their mens­tru­al cycles. Medi­cal histo­ry is very relia­ble to pre­dict ovu­la­ti­on. A cross-sec­tion­al stu­dyJBRA Assist Reprod. 2016;20(3):118–122. doi:10.5935/1518–0557.20160027

(3) Han­son B, John­stone E, Dorais J, Sil­ver B, Peter­son CM, Hota­ling J. Fema­le infer­ti­li­ty, infer­ti­li­ty-asso­cia­ted dia­gno­ses, and com­or­bi­di­ties: a reviewJ Assist Reprod Genet. 2017;34(2):167–177. doi:10.1007/s10815-016‑0836‑8

(4) Ame­ri­can Col­lege of Obste­tri­ci­ans and Gyneco­lo­gists. Trea­ting infer­ti­li­ty.

(5) Macer ML, Tay­lor HS. Endo­me­trio­sis and infer­ti­li­ty: a review of the patho­ge­ne­sis and tre­at­ment of endo­me­trio­sis-asso­cia­ted infer­ti­li­tyObs­tet Gynecol Clin North Am. 2012;39(4):535–549.

doi:10.1016/j.ogc.2012.10.002

(6) Para­sar P, Ozcan P, Ter­ry KL. Endo­me­trio­sis: epi­de­mio­lo­gy, dia­gno­sis and cli­ni­cal manage­mentCurr Obs­tet Gynecol Rep. 2017;6(1):34–41. doi:10.1007/s13669-017‑0187‑1

(7) San­so­ne A, Di Dato C, de Ange­lis C, et al. Smo­ke, alco­hol and drug addic­tion and male fer­ti­li­tyReprod Biol Endo­cri­nol. 2018;16(1):3. Published 2018 Jan 15. doi:10.1186/s12958-018‑0320‑7

(8) Craw­ford NM, Stei­ner AZ. Age-rela­ted Infer­ti­li­tyObs­tet Gynecol Clin North Am. 2015;42(1):15–25. doi:10.1016/j.ogc.2014.09.005

(9) Cas­il­la-Len­non MM, Melt­zer-Bro­dy S, Stei­ner AZ. The effect of anti­de­pres­sants on fer­ti­li­tyAm J Obs­tet Gynecol. 2016;215(3):314.e1‑5. doi:10.1016/j.ajog.2016.01.170

(10) Sil­vestris E, de Per­go­la G, Rosa­nia R, Lover­ro G. Obe­si­ty as dis­rup­tor of the fema­le fer­ti­li­tyReprod Biol Endo­cri­nol. 2018;16(1):22. doi:10.1186/s12958-018‑0336‑z

(11) Gunn DD, Bates GW. Evi­dence-based approach to unex­plai­ned infer­ti­li­ty: a sys­te­ma­tic reviewFer­til Ste­ril. 2016;105(6):1566–1574.e1. doi:10.1016/j.fertnstert.2016.02.001

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