Kosten und Kostenübernahme der künstlichen Befruchtung
Für Paare, deren Kinderwunsch auf natürlichem Weg nicht in Erfüllung geht, ist nach einem Jahr der Weg zu einer Kinderwunsch-Klinik zu empfehlen. Am Anfang steht dort zunächst ein Beratungsgespräch und eine gründliche Untersuchung beider Partner. Im zweiten Schritt wird ein geeigneter Behandlungsplan festgelegt. Bei einer künstlichen Befruchtung, stellt sich relativ schnell die Frage nach den Kosten. Drei Dinge sind entscheidend: die Art der Behandlung, die familiäre Situation sowie die Krankenkasse. Ein Vergleich kann sich lohnen.
Wieviel kostet eine künstliche Befruchtung?
Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, denn es kommt darauf an, welche Methode erforderlich ist und welche Medikamente konkret zum Einsatz kommen. Außerdem solltest du dich darauf einstellen, dass nicht unbedingt gleich der erste Versuch erfolgreich ist und deshalb mehrere Behandlungszyklen notwendig sind. Bei einer IVF fallen pro Behandlungszyklus ungefähr 3000 Euro an, eine ICSI kostet ca. 4000 bis 5000 Euro. Aber jetzt nicht erschrecken: die Kosten musst du nicht alleine tragen — diese werden teilweise (oder auch ganz) von der Krankenkasse übernommen.
Künstliche Befruchtung — Wer übernimmt die Kosten?
Gesetzliche Krankenkassen
Die Maßnahmen zur künstlichen Befruchtung sind in Deutschland ein Bestandteil der Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen. So müssen die gesetzlichen Kassen 50 Prozent der Kosten einer künstlichen Befruchtung tragen — dies gilt für die ersten drei Behandlungsversuche und wenn das Paar bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Das Paar muss verheiratet, der Mann zwischen 25 und 50 und die Frau zwischen 25 und 40 Jahre alt sein. Paare, die diese Bedingungen nicht erfüllen, müssen in der Regel die Kosten komplett selbst tragen.
Einige gesetzliche Krankenkassen bieten erweiterte Zusatzleistungen an, teilweise sogar die komplette Kostenübernahme von 3 Versuchen. Auch die Altersgrenze von 40 Jahren entfällt bei einigen Kassen, wenn Aussicht auf Erfolg besteht (Beispiel AOK Baden-Württemberg). Ein Vergleich kann sich vor Beginn der Behandlung also lohnen!
Hier findest du eine Übersicht über die Leistungen der verschiedenen Kassen bei Künstlichen Befruchtungen (sortiert nach Bundesländern):
http://www.krankenkasseninfo.de/krankenkassen/test/schwangerschaft/erw.-anspruch-kuenstliche-befruchtung
Da sich die Leistungen der einzelnen Krankenkassen ändern können, sollte man sich bei der Krankenkasse erkundigen und den aktuellen Stand der Kostenübernahme mit dem direkten Ansprechpartner klären.
Private Krankenkassen
Private Krankenversicherungen unterstützen auch unverheiratete Paare. Die Kostenübernahme erfolgt nach dem „Verursacher-Prinzip“. Das heißt, wenn die Ursache beim Mann liegt, ist dessen private Krankenkasse zuständig. Wenn die Frau die “Verursacherin” ist, ist deren private Krankenkasse zuständig. Bei gemischt Versicherten Paaren entscheidet der Einzelfall.
Weitere finanzielle Unterstützung
Der Bund und die Länder bieten bei bestimmten Voraussetzungen zusätzliche finanzielle Unterstützung an. Informationen hierzu findest du auf dem Informationsportal zu Kinderwunsch des Bundesfamilienministeriums: https://www.informationsportal-kinderwunsch.de.
Bildquelle Titel: @jarmluk — pixabay
Ich bin Claudia. Kinderwunsch-Bloggerin mit über 10 Jahren eigener Kinderwunsch-Erfahrung: Endometriose-Fighterin, IVF-Kennerin, ICSI-Schwester, Pimp my Eggs Befürworterin und Initiatorin der Kinderwunsch-Bewegung #1von7
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[…] auf die persönliche Situation an. Pro Insemination muss man ganz grob mit 500‑1000 Euro und bei der IVF mit ca. 3000 – 4.500 Euro rechnen, aber ganz genau können das tatsächlich nur die Kliniken […]
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