Buch­au­to­rin Mela­nie Croyé über ihren Weg: Letzt­lich blieb uns nur die IVF

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Wenn der Storch nicht von alleine kommt

Mela­nie Croyé ist 34 Jah­re alt, von Beruf Jour­na­lis­tin und Mut­ter von zwei klei­ne Mäd­chen. Ihre gro­ße Toch­ter ist drei Jah­re alt, die klei­ne ist die­sen Som­mer zur Welt gekom­men. Sie selbst konn­te ihr Kind nur mit­hil­fe künst­li­cher Befruch­tung bekom­men. Hier spricht sie über ihren Weg und die Idee zum Buch “Wenn der Storch nicht von allei­ne kommt”.

Buch Autorin Kinderwunsch Melanie Croye

Mela­nie Croyé, 34 Jah­re, 2 Kin­der durch IVF, Jour­na­lis­tin und Buch­au­to­rin von “Wenn der Storch nicht von allei­ne kommt”

Letzt­lich blieb uns nur die IVF

Mein Kin­der­wunsch kam tat­säch­lich sehr früh. Schon mit 15 Jah­ren habe ich mich dar­über geär­gert, dass es Frau­en so schwer gemacht wird, Kind und Kar­rie­re zu ver­ein­ba­ren und mei­ner Fami­lie trä­nen­reich erklärt, dass ich mal bei­des machen wür­de. Ich fand so unfair, dass ich mei­nen Wunsch, jung Kin­der zu bekom­men, unter­drü­cken muss, damit ich erst mal beruf­lich etwas auf­bau­en kann. Also habe ich immer ver­hü­tet – obwohl ich mit mei­nem Mann schon seit vie­len Jah­ren zusam­men bin. Als ich dann mit 28 end­lich die Pil­le abge­setzt habe, wur­de mein schlimms­ter Alb­traum war: Es pas­sier­te gar nichts, mei­ne Eier­stö­cke waren (und blie­ben) im Win­ter­schlaf. Und dann begannt die Odys­sey, her­aus­zu­fin­den, war­um und was man dage­gen tun kann.

Mein Tief­punkt kam nach meh­re­ren Mona­ten erfolg­lo­ser Hor­mon­the­ra­pie. Ich habe erst Clo­mi­fen genom­men, dann Hor­mo­ne gespritzt, nach Kalen­der Sex gehabt – und es hat ein­fach alles nicht geklappt. Immer wie­der die Ent­täu­schung, immer die­ses Ban­gen und Hof­fen, ob da Eizel­len rei­fen, stän­di­ge Kon­troll­be­su­che beim Arzt. Es war so anstren­gend. Dann bin ich in den Urlaub gefah­ren – und habe danach den Arzt gewech­selt. In mei­ner Kin­der­wunsch­pra­xis habe ich mich sehr wohl gefühlt, uns wur­den neue Per­spek­ti­ven eröff­net, das hat mir wie­der Hoff­nung gemacht.

Ich habe so vie­le Unter­su­chun­gen gemacht, Blut gelas­sen, war bei zig Ärz­ten, aber Tablet­ten und Hor­mo­ne genom­men und gespritzt und letzt­lich blieb uns nur die IVF.

Untersuchungen, Hormone, Spritzen, IVF


Es hat mir Kraft gege­ben, mich mit ande­ren aus­zu­tau­schen

Mir hat immer gehol­fen, über mei­ne Situa­ti­on zu spre­chen. Ich habe mit Freun­den, Fami­lie und natür­lich mei­nem Part­ner gere­det. Ich war immer sehr ehr­lich und offen und habe dadurch erfah­ren, wie vie­le ande­re Men­schen ähn­li­che Pro­ble­me haben. Es hat mir Kraft gege­ben, die­ses Tabu zu bre­chen und mich mit ande­ren aus­zu­tau­schen, mich nicht so allei­ne zu füh­len.

Auch die meis­ten Rat­schlä­ge waren tat­säch­lich gut gemeint und ich habe sie, wenn mög­lich, auch aus­pro­biert (Stich­wort Mönchs­pfef­fer). Unsen­si­ble Fra­gen gab es auch eini­ge, aber ich kann damit ehr­lich gesagt sehr gut umge­hen und ant­wor­te dann meist mit einem Lachen – und wechs­le dann zur Not das The­ma. Ich fin­de aber wich­tig, dass man über alle mög­li­chen Aspek­te spricht. Nur so kön­nen wir das noch bestehen­de Stig­ma in der Gesell­schaft hei­len.

Ich habe jetzt nicht jedem Wild­frem­den auf die Nase gebun­den, dass ich da ein Pro­blem habe. Aber wenn das The­ma auf­kam, dann war ich ehr­lich. Das bin ich bis heu­te. Wenn in mei­nem Mami-Umfeld das Gespräch auf­kommt, dann erzäh­le ich ganz offen, dass ich nur mit einer In-vitro-Behand­lung schwan­ger wer­den konn­te. Erstaun­li­cher­wei­se sind die meis­ten dann sehr inter­es­siert – oder sie erzäh­len mir, dass sie ähn­li­ches durch­ge­macht haben. Das ist toll! Ich kann jedem nur raten, ehr­lich zu sein. Das schweißt zusam­men.

Die Idee zum Kin­der­wunsch-Buch

Gera­de weil ich so viel durch­ge­macht habe, so viel gese­hen und gehört und durch­lebt habe, wuchs in mir der Wunsch, mei­ne Erfah­run­gen zu tei­len und ande­ren Betrof­fe­nen etwas Ori­en­tie­rung zu geben. Denn ich habe mich die meis­te Zeit wäh­rend mei­ner Behand­lung ein­fach nur hilf­los und pas­siv gefühlt. Ich konn­te nur reagie­ren, war gefühlt gar nicht in Kon­trol­le. Mir fehl­te ein­fach der Über­blick!

Warten, Zeit, Kinderwunsch

Ich kann nur jedem raten, offen zu sein, zu reden und sich Hil­fe zu suchen, wenn Hil­fe nötig ist. Nicht zu lang war­ten, nicht zu lang zögern, denn die Zeit ist unser größ­ter Feind! Noch immer gibt es vie­le Frau­en, die gar nicht so genau wis­sen, wie ihr Zyklus funk­tio­niert zum Bei­spiel, die nicht wis­sen, dass nicht erst mit Mit­te 40, son­dern schon mit Mit­te 30 die Zeit knapp wird. Ganz wich­tig ist auch, immer Fra­gen zu stel­len und ande­ren Betrof­fe­nen zu ant­wor­ten. Ein ganz gro­ßer Teil Betrof­fe­ner geht den Weg ins Kin­der­wunsch­zen­trum gar nicht erst – aus Scham oder Angst vor den Kos­ten. Dabei ist das ganz oft unnö­tig.  Und mein letz­ter Tipp ist natür­lich: Kauft mein Buch – da steht alles drin 😉

Mehr zum Buch “Wenn der Storch nicht von allei­ne kommt”

Im Buch “Wenn der Storch nicht von allei­ne kommt” stellt Mela­nie Croyé die häu­figs­ten Ursa­chen für Unfrucht­bar­keit bei Mann und Frau vor. Sie erklärt, mit wel­chen Unter­su­chun­gen man Ursa­chen­for­schung betreibt und wie man mit Unter­stüt­zung den­noch ein Kind bekom­men kann. Ob Aku­punk­tur, Frucht­bar­keits­tees, Yoga, Hor­mon­be­hand­lun­gen, In-Vitro-Fer­ti­li­sa­ti­on oder Intra­zy­to­plas­ma­ti­sche Sper­mi­en­in­jek­ti­on — kom­pe­tent, ver­ständ­lich und umfas­send gibt die Autorin einen Über­blick, wel­che Metho­den und Mög­lich­kei­ten Natur­heil­kun­de und Schul­me­di­zin bie­ten, was sie kos­ten und wel­che Kran­ken­kas­sen in Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz wie viel davon bezah­len. Zahl­rei­che Exper­ten, mit denen sie gespro­chen hat, ver­mit­teln ihr medi­zi­ni­sches, psy­cho­lo­gi­sches, recht­li­ches und finan­zi­el­les Wis­sen zur Kin­der­wunsch­be­hand­lung.
Offen beschreibt Croyé dar­über hin­aus ihre Erfah­run­gen und Gefüh­le und lässt vie­le ande­re Frau­en zu Wort kom­men. Mit viel Ver­ständ­nis ermu­tigt sie Frau­en und Män­ner, sich zu trau­en, den Kin­der­wunsch anzu­pa­cken und es zu ver­su­chen. Mit umfas­sen­dem Ser­vice-Teil zu Deutsch­land, Öster­reich und Schweiz.

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