Pro­ges­te­ron bei künst­li­cher Befruch­tung – Bedeu­tung, Ver­ab­rei­chung und Kos­ten­er­stat­tung

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Wenn Du vor einer künst­li­chen Befruch­tung stehst, tau­chen vie­le Fra­gen und neue Begrif­fe auf – unter ande­rem auch „Pro­ges­te­ron“. Was genau ist Pro­ges­te­ron und wel­che ent­schei­den­de Rol­le spielt es bei der Ent­ste­hung und Auf­recht­erhal­tung einer Schwan­ger­schaft?

War­um ist Pro­ges­te­ron beson­ders in der assis­tier­ten Repro­duk­ti­ons­the­ra­pie (ART, künst­li­che Befruch­tung) so wich­tig? Und was ist hin­sicht­lich der Ver­schrei­bung und Kos­ten­er­stat­tung von Pro­ges­te­ron bei künst­li­cher Befruch­tung zu beach­ten?

Wer­bung // Die­ser Arti­kel wur­de inhalt­lich geprüft mit freund­li­cher Unter­stüt­zung der Besins Health­ca­re Ger­ma­ny GmbH

War­um ist Pro­ges­te­ron so wich­tig für die Schwan­ger­schaft?

Pro­ges­te­ron ist ein sehr wich­ti­ges Hor­mon, wenn du schwan­ger wer­den möch­test. Man nennt es auch oft „Schwan­ger­schafts­hor­mon“, weil es eine ganz zen­tra­le Rol­le spielt, wenn eine Schwan­ger­schaft ent­ste­hen und erhal­ten blei­ben soll.

Stell dir vor, die Gebär­mut­ter­schleim­haut ist wie ein kusche­li­ges Bett für eine befruch­te­te Eizel­le. Pro­ges­te­ron hilft dabei, die­ses Bett so rich­tig gemüt­lich und nahr­haft zu machen, damit sich die Eizel­le ein­nis­ten und gut ent­wi­ckeln kann. Es macht also die Gebär­mut­ter­schleim­haut bereit und sorgt dafür, dass sie alles hat, was die Eizel­le zum Wach­sen braucht.

Wenn kei­ne Schwan­ger­schaft ent­steht, nimmt die Men­ge an Pro­ges­te­ron in dei­nem Kör­per wie­der ab. Das signa­li­siert dei­nem Kör­per, dass die gemüt­li­che Schleim­haut nicht mehr gebraucht wird, und sie wird mit der nächs­ten Regel­blu­tung abge­sto­ßen.

Wenn aber eine klei­ne befruch­te­te Eizel­le im „Bett“ liegt und wächst, also eine Schwan­ger­schaft ent­stan­den ist, macht Pro­ges­te­ron etwas sehr Wich­ti­ges: Es sorgt dafür, dass die Gebär­mut­ter ent­spannt und ruhig bleibt. Das ist wich­tig, damit kei­ne Wehen ein­set­zen und die Schwan­ger­schaft sicher wei­ter bestehen kann.

Also, kurz gesagt: Pro­ges­te­ron macht die Gebär­mut­ter bereit für eine Schwan­ger­schaft und hilft dann dabei, dass das Baby wach­sen kann.

Aufgaben von Progesteron

Die Bedeu­tung von Pro­ges­te­ron bei künst­li­cher Befruch­tung und Gelb­kör­per­schwä­che

Beson­ders wenn dein Weg zum Wunsch­kind über eine assis­tier­te Repro­duk­ti­ons­the­ra­pie (ART) führt, wird das Hor­mon Pro­ges­te­ron zu einem wich­ti­gen Beglei­ter. 

Im Lau­fe der Sti­mu­la­ti­on zur künst­li­chen Befruch­tung und in der sich anschlie­ßen­den Früh­pha­se der Schwan­ger­schaft besteht häu­fig das Risi­ko einer Gelb­kör­per­schwä­che. Ein ande­res Wort dafür ist auch Luteal­pha­sen­in­suf­fi­zi­enz.

Die­ser etwas kom­pli­zier­te Begriff beschreibt eine Situa­ti­on, in der nicht aus­rei­chend Pro­ges­te­ron durch den Gelb­kör­per (Cor­pus lute­um) pro­du­ziert wird. Oft liegt es dar­an, dass die Hor­mon­si­tua­ti­on der Frau durch die vor­an­ge­gan­ge­ne Hor­mon­be­hand­lung ver­än­dert ist.

Zu Beginn pro­du­ziert der Gelb­kör­per Pro­ges­te­ron, spä­ter dann die Pla­zen­ta – und genau beim Über­gang der Pro­duk­ti­on vom Cor­pus lute­um zur Pla­zen­ta kann es für die Schwan­ger­schaft gefähr­lich wer­den, weil zu wenig Pro­ges­te­ron zur Ver­fü­gung steht. Pro­ges­te­ron ist des­halb ent­schei­dend, um die Schwan­ger­schaft zu errei­chen, erhal­ten und erfolg­reich aus­zu­tra­gen.

Pro­ges­te­ron unter­stützt den Auf­bau der Gebär­mut­ter­schleim­haut, um dem her­an­wach­sen­den Embryo einen idea­len Nähr­bo­den zu bie­ten. Bei einer Unter­ver­sor­gung mit Pro­ges­te­ron kann es zu Schwie­rig­kei­ten in der Früh­schwan­ger­schaft kom­men, die im schlimms­ten Fall zu einem Abbruch füh­ren kön­nen.

Progesteron bei künstlicher Befruchtung

Ein­satz von Pro­ges­te­ron-Weich­kap­seln in der assis­tier­ten Repro­duk­ti­ons­the­ra­pie

Vagi­na­le Pro­ges­te­ron-Weich­kap­seln als Stan­dard­the­ra­pie bei künst­li­cher Befruch­tung

Ärz­tin­nen und Ärz­te kön­nen im Rah­men der künst­li­chen Befruch­tung zusätz­li­ches Pro­ges­te­ron ver­ord­nen, um eine opti­ma­le Unter­stüt­zung vor und wäh­rend der Ein­nis­tung sicher­zu­stel­len. Dies gehört inzwi­schen zur Stan­dard­the­ra­pie bei einer IVF (In-vitro-Fer­ti­li­sa­ti­on), ICSI (Intra­zy­to­plas­ma­ti­sche Sper­mi­en­in­jek­ti­on) oder einem Kryo­trans­fer.

Es kom­men dabei unter ande­rem vagi­na­le Pro­ges­te­ron-Weich­kap­seln zum Ein­satz, die als eine aner­kann­te und wirk­sa­me Behand­lungs­op­ti­on gel­ten.

Progesteron bei künstlicher Befruchtung verschreiben

Zulas­sung und Erstat­tung durch die Kran­ken­kas­sen

Damit Pro­ges­te­ron von den Kran­ken­kas­sen erstat­tet wird, müs­sen zwei Vor­aus­set­zun­gen erfüllt sein:

  • Das ver­schrie­be­ne Pro­ges­te­ron-Prä­pa­rat muss für die künst­li­che Befruch­tung (ART) zuge­las­sen sein („In-Label-Ver­ord­nung“) 
  • Du bist mit­tels einer assis­tier­ten Repro­duk­ti­ons­the­ra­pie (ART, künst­li­che Befruch­tung) schwan­ger gewor­den

Unter bestimm­ten Vor­aus­set­zun­gen haben Paa­re Anspruch auf die Erstat­tung von min­des­tens 50% der Pro­ges­te­ron- und Arz­nei­mit­tel­kos­ten durch die Kran­ken­kas­se (gemäß § 27a SGB V). 

Erstat­tet wer­den nur Pro­ges­te­ron-Prä­pa­ra­te, die für die Kin­der­wunsch­the­ra­pie (ART, künstli­che Befruch­tung) offi­zi­ell zuge­las­sen sind. Die­se Erstat­tungs­mög­lich­keit ist jedoch auf eine bestimm­te Anzahl an Inse­mi­na­tio­nen, IVF- und ICSI-Behand­lun­gen begrenzt. Sind die Vor­aus­set­zun­gen für eine Erstat­tung nicht erfüllt, müs­sen die Paa­re die Kos­ten für das Pro­ges­te­ron selbst tra­gen.

Bit­te beach­te Fol­gen­des: 

Die ein­ge­schränk­te Erstat­tung gilt jedoch nur bis zur Bestä­ti­gung der Schwan­ger­schaft. Ab einem posi­ti­ven Schwan­ger­schafts­test (ca. 4. SSW, hCG-Mes­sung) über­nimmt die Kran­ken­kas­se die Kos­ten für das Pro­ges­te­ron auch bis zur 12. Schwan­ger­schafts­wo­che (SSW) zu 100 %. 

Dies gilt für alle Pati­en­tin­nen, die durch eine künst­li­che Befruch­tung schwan­ger wur­den. Für die Kin­der­wunsch­the­ra­pie zuge­las­se­ne Pro­ges­te­ron-Prä­pa­ra­te darf die Ärz­tin bzw. der Arzt auf dem „rosa“ Kas­sen­re­zept wei­ter­ver­ord­nen. Das macht zuge­las­se­ne Pro­ges­te­ron-Prä­pa­ra­te zu einer güns­ti­ge­ren The­ra­pie­op­ti­on im Ver­gleich zu Pro­ges­te­ron-Medi­ka­men­ten, die nicht dafür zuge­las­sen sind.

Hier fin­dest du eine ver­ständ­li­che Über­sicht zur Erstat­tung von Pro­ges­te­ron:
https://www.progesteron.de/erstattung-zugelassenes-progesteron/

Verordnung von Progesteron

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen:

Gelb­kör­per­schwä­che

Häu­fig gestell­te Fra­gen und Ant­wor­ten zu Pro­ges­te­ron bei künst­li­cher Befruch­tung
 

War­um ist Pro­ges­te­ron bei einer künst­li­chen Befruch­tung wich­tig?

Pro­ges­te­ron spielt eine ent­schei­den­de Rol­le bei der Vor­be­rei­tung der Gebär­mut­ter­schleim­haut auf die Ein­nis­tung des Embry­os und unter­stützt den Erhalt der Schwan­ger­schaft in den ers­ten Wochen. Nach einer künst­li­chen Befruch­tung kann es aber zum Pro­ges­te­ron­man­gel kom­men, der die Schwan­ger­schaft gefähr­det. Des­halb kann eine Pro­ges­te­ron­sub­sti­tu­ti­on sinn­voll sein.

Was ist eine Gelb­kör­per­schwä­che und wie ist ihr Zusam­men­hang mit Pro­ges­te­ron?

Eine Gelb­kör­per­schwä­che (Luteal­pha­sen­in­suf­fi­zi­enz) beschreibt einen Zustand, in dem nicht aus­rei­chend Pro­ges­te­ron pro­du­ziert wird. Pro­ges­te­ron ist essen­ti­ell, um die Schwan­ger­schaft auf­recht­zu­er­hal­ten. Durch die zusätz­li­che Gabe von Pro­ges­te­ron kann die­se behan­delt wer­den.

Wie wird Pro­ges­te­ron bei einer künst­li­chen Befruch­tung ver­ab­reicht?

Pro­ges­te­ron kann auf ver­schie­de­ne Arten ver­ab­reicht wer­den, ein­schließ­lich ora­ler Ein­nah­me, Injek­tio­nen und vagi­na­ler Gabe (z.B. in Form von Weich­kap­seln, Gelen oder Zäpf­chen).

Wel­che Rol­le spielt Pro­ges­te­ron nach dem Embryo­trans­fer?

Nach dem Embryo­trans­fer hilft Pro­ges­te­ron, die Gebär­mut­ter­schleim­haut zu sta­bi­li­sie­ren und einen opti­ma­len Zustand für die Ein­nis­tung des Embry­os zu gewähr­leis­ten.

Kann Pro­ges­te­ron die Chan­cen auf eine erfolg­rei­che künst­li­che Befruch­tung erhö­hen?

Die Ver­wen­dung von Pro­ges­te­ron soll die Gebär­mut­ter­schleim­haut unter­stüt­zen und sta­bi­li­sie­ren, wodurch ein güns­ti­ges Umfeld für die Ein­nis­tung des Embry­os nach dem Trans­fer geschaf­fen wird. Daher wird ange­nom­men, dass es die Chan­cen auf eine erfolg­rei­che Schwan­ger­schaft nach einer künst­li­chen Befruch­tung erhö­hen kann. Wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en konn­ten zei­gen, dass die Gabe von Pro­ges­te­ron die Schwan­ger­schafts­ra­ten und Lebend­ge­bur­ten­ra­ten erhö­hen kann.

Wie lan­ge muss Pro­ges­te­ron nach einer künst­li­chen Befruch­tung ange­wen­det wer­den?

Die Anwen­dung von Pro­ges­te­ron kann typi­scher­wei­se bis zur 12. Schwan­ger­schafts­wo­che fort­ge­setzt wer­den. Dadurch kann das Risi­ko einer Fehl­ge­burt auf­grund von Pro­ges­te­ron­man­gel redu­ziert wer­den.

Was pas­siert, wenn der Pro­ges­te­ron-Spie­gel wäh­rend der Schwan­ger­schaft zu nied­rig ist?

Ein Man­gel an Pro­ges­te­ron kann das Risi­ko einer Fehl­ge­burt erhö­hen, da das Hor­mon essen­ti­ell für die Auf­recht­erhal­tung der Gebär­mut­ter­schleim­haut und somit der Schwan­ger­schaft ist.

Ist die Pro­ges­te­ron-Anwen­dung „sicher“ und wie wirkt sie sich auf das Baby aus?

Die Anwen­dung von Pro­ges­te­ron gilt all­ge­mein als sehr gut ver­träg­lich und ist weit ver­brei­tet in der Behand­lung von Frucht­bar­keits­pro­ble­men. Stu­di­en haben kei­ne nach­tei­li­gen Aus­wir­kun­gen auf das Baby gezeigt.

Wie wird der Erfolg einer Pro­ges­te­ron-The­ra­pie beur­teilt?

Der Erfolg einer Pro­ges­te­ron-The­ra­pie kann durch ver­schie­de­ne Para­me­ter beur­teilt wer­den, wie die Ein­nis­tung des Embry­os, die Auf­recht­erhal­tung der Schwan­ger­schaft sowie regel­mä­ßi­ge Über­wa­chung der Pro­ges­te­ron-Wer­te im Blut. Außer­dem wird der all­ge­mei­ne Ver­lauf der Schwan­ger­schaft in Bezug auf Ent­wick­lung und Wachs­tum des Embryos/Fötus betrach­tet.

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