Weg­wei­ser Kin­der­wunsch: Blog­lieb­ling bei Bri­git­te und im RTL Fern­se­hen

Die Akti­on #1von7 ist ein vol­ler Erfolg. Dies ist in ers­ter Linie den Frau­en zu ver­dan­ken die sich an der Akti­on auf Insta­gram betei­ligt haben. Auch die Pres­se berich­te­te von der Akti­on — ein gro­ßer Schritt, um das Tabu­the­ma “unge­woll­te Kin­der­lo­sig­keit” in die Öffent­lich­keit zu brin­gen.

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch wird Blog­lieb­ling bei Bri­git­te

Die Zeit­schrift Bri­git­te wähl­te Weg­wei­ser Kin­der­wunsch auf­grund der Akti­on #1von7 zum Blog­lieb­ling. Bri­git­te hat einen tol­len Arti­kel zur Akti­on ver­öf­fent­licht, der die Gedan­ken und Pro­ble­me von Kin­der­wunsch-Paa­ren sehr gut und emo­tio­nal trifft.
http://www.brigitte.de/familie/mitfuehlen/frauen-berichten-ueber-unerfuellten-kinderwunsch-10828154.html

RTL Punkt 12 berich­tet

Auch im Fern­se­hen wur­de über die erfolg­rei­che Kin­der­wunsch-Akti­on berich­tet. Auf RTL berich­te­te das Pro­mi- und Life­sty­le­ma­ga­zin Punkt12 von der Akti­on. Der­zeit bemü­he ich mich um einen Mit­schnitt, um ihn hier zei­gen zu kön­nen.

#1von7 auf Familie.de

Das Online-Maga­zin berich­tet eben­falls von der erfolg­rei­chen Kin­der­wunsch-Akti­on.
http://www.familie.de/kinderwunsch/ungewollt-kinderlos-1von7-1048493.html.

In Vor­be­rei­tung auf den Arti­kel, führ­te ich mit Familie.de ein span­nen­des Gespräch, das ich euch nicht vor­ent­hal­ten möch­te!

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch im Gespräch mit Familie.de

Familie.de: Wann ist dir die Idee zu #1von7 gekom­men? Gab es einen beson­de­ren Anlass?

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:

Als Blog­ge­rin liegt es mir am Her­zen, The­men anzu­spre­chen, die unge­wollt kin­der­lo­sen Paa­ren auf der See­le bren­nen. Zum einen ken­ne ich die Her­aus­for­de­run­gen der Kin­der­wunsch-Zeit aus eige­ner Erfah­rung, bin aber auch regel­mä­ßig im Kon­takt mit betrof­fe­nen Paa­ren.

So füh­re ich auf mei­nem Blog unter dem Mot­to „Kin­der­wunsch Unplug­ged“ Inter­views mit Frau­en und Män­nern, die einen lan­gen Weg hin­ter sich haben, um schwan­ger zu wer­den. Dabei zeigt sich: eines der größ­ten Pro­ble­me für vie­le Paa­re ist das Gefühl, allei­ne dazu­ste­hen.

Es birgt immer eine gewis­se Gefahr, den Kin­der­wunsch öffent­lich zu machen – ins­be­son­de­re dem Arbeit­ge­ber oder Kol­le­gen gegen­über. Aber auch bei Freun­den stößt man nicht immer auf Ver­ständ­nis. Also machen die meis­ten Paa­re das gan­ze Lei­den, Hof­fen und Ban­gen mit sich selbst aus. Die kör­per­li­chen und see­li­schen Nar­ben, die der uner­füll­te Kin­der­wunsch mit sich bringt, wer­den zwangs­läu­fig ver­steckt.

Obwohl sich die­se Paa­re auf ihrem Weg ein­sam füh­len, sind sie bei wei­tem nicht allei­ne mit ihrem Pro­blem: unge­fähr jede sieb­te Part­ner­schaft ist betrof­fen, das sind in Deutsch­land rund 6 Mil­lio­nen Men­schen.

Es war mir daher wich­tig, eine Akti­on ins Leben zu rufen, die den Paa­ren die­se Zah­len ins Bewusst­sein bringt. Das Gefühl nicht allei­ne zu sein, kann viel bewir­ken. Aber auch die Öffent­lich­keit soll­te dahin­ge­hend sen­si­bi­li­siert wer­den. Offen­sicht­lich hat die Akti­on mit die­sen Zie­len einen Nerv getrof­fen.

Familie.de: Wel­ches Feed­back hast du bis jetzt dafür bekom­men? Gab es auch Kri­tik?

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:

Obwohl ich beruf­lich eben­falls erfolg­rei­che Social Media Kam­pa­gnen für mei­ne Kun­den pla­ne, hat mich die gro­ße Reso­nanz auf die Akti­on #1von7 selbst über­wäl­tigt. Es zeigt umso mehr, wie wich­tig die Ent­ta­bui­sie­rung der unge­woll­ten Kin­der­lo­sig­keit ist.

Vie­le Frau­en haben sich bei mir für die Akti­on bedankt und sind Stolz ein Teil davon zu sein – vor allem nach­dem die Pres­se sowie das Fern­se­hen berich­tet haben. Mit Soli­da­ri­tät kann man viel bewe­gen!

Aber auch Kin­der­wunsch-Bera­te­rin­nen haben mir posi­ti­ves Feed­back gege­ben und signa­li­siert, dass es den Betrof­fen Mut macht, fest­zu­stel­len, dass sie nicht allei­ne sind.

Direk­te Kri­tik an der Akti­on gab es nicht. Wohl aber die For­de­rung, dass es nicht genug ist, den Bauch zu zei­gen, son­dern dass wir an einen Punkt kom­men müss­ten, an dem Frau­en und Män­ner auch ihr Gesicht zei­gen kön­nen. Wer sich öffent­lich zur Unfrucht­bar­keit bekennt darf kei­ne Nach­tei­le und Dis­kri­mi­nie­rung befürch­ten.

Familie.de: Unge­woll­te Kin­der­lo­sig­keit als Tabu­the­ma: Was sind dei­ne Erfah­run­gen damit?

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:

Jedes Paar muss für sich ent­schei­den, wie offen es mit der unge­woll­ten Kin­der­lo­sig­keit umgeht. Für mich per­sön­lich war es sel­ten ein Tabu­the­ma.

Lei­der ist es aber in der Gesell­schaft eher unge­wöhn­lich ehr­lich über den uner­füll­ten Kin­der­wunsch zu spre­chen. Man stößt des­halb oft auf Unver­ständ­nis oder wird häu­fig durch gut gemein­te Rat­schlä­ge ver­letzt.
Auf der ande­ren Sei­te habe ich erst durch mei­ne Offen­heit erfah­ren, dass vie­le Freun­de und Bekann­te eben­falls betrof­fen sind – die­se Erkennt­nis war sehr wert­voll.

Offen­heit gegen­über dem Arbeit­ge­ber ist jedoch nicht immer von Vor­teil. Soviel kann ich auch aus eige­ner Erfah­rung sagen.


Familie.de: Hast du selbst Unver­ständ­nis, Anfein­dun­gen und Kri­tik erfah­ren müs­sen?

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:

Obwohl jedes sieb­te Paar vom uner­füll­ten Kin­der­wunsch betrof­fen ist, muss man sich im Kla­ren dar­über sein, dass es vie­le Men­schen gibt, die sich nicht vor­stel­len kön­nen, was das bedeu­tet. Rich­tig ver­ste­hen, kann es wohl nur jemand der Hoff­nung, Angst, Freu­de und Leid die­ses Weges aus eige­ner Erfah­rung kennt. Ver­let­zen­de Bemer­kun­gen sind meis­tens gar nicht böse gemeint, son­dern ein­fach nur gedan­ken­los.

Ich selbst habe viel sen­si­bler auf eini­ge Din­ge reagiert – sogar die Schwan­ger­schaft der bes­ten Freun­din kann schmerz­haf­te Gefüh­le aus­lö­sen, obwohl man sich eigent­lich mit ihr freu­en möch­te. Ein Dilem­ma von dem mir vie­le Frau­en berich­ten.

Familie.de:  Was hat dir auf dei­nem Weg Kraft gege­ben?

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:

Ein wich­ti­ger Halt im Leben sind für mich mein Mann, mei­ne Fami­lie und mei­ne Freun­de. Aber auch der Aus­tausch mit ande­ren betrof­fe­nen Frau­en und deren Erfah­rungs­be­rich­te haben mir viel Kraft gege­ben. Zu eini­gen Frau­en, die ich über Inter­net­fo­ren ken­nen­ge­lernt habe, besteht eine lang­jäh­ri­ge Ver­bin­dung.

Das ist ein Grund, war­um ich hin­ter die eige­ne Kin­der­wunsch-Zeit nicht ein­fach einen Haken set­zen möch­te. Es liegt mir am Her­zen den Aus­tausch zu för­dern, betrof­fe­nen Paa­ren eine Stim­me zu geben und damit mög­lichst vie­len Men­schen Kraft und Ori­en­tie­rung auf ihrem Weg zu geben.

Familie.de: Wel­che Tipps möch­test du ande­ren unge­wollt kin­der­lo­sen Paa­ren mit auf den Weg geben?

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:

Jedes Paar soll­te sich über die eige­nen Gren­zen im Hin­blick auf den Kin­der­wunsch bewusst sein und die­se regel­mä­ßig über­prü­fen.

Zum einen geht es dabei um die Zeit zwi­schen den ein­zel­nen Kin­der­wunsch-Behand­lun­gen. Es ist wich­tig sich immer wie­der Pau­sen vom Kin­der­wunsch zu gön­nen. In die­ser Zeit soll­te man alles tun, was glück­lich macht, damit sich See­le und Kör­per erho­len kön­nen. Das ist nicht nur für das eige­ne Gleich­ge­wicht immens wich­tig, son­dern auch für die Part­ner­schaft, die mit der Kin­der­wunsch-Behand­lung auf eine har­te Pro­be gestellt wird.

Natür­lich muss auch der Trau­er um das nicht gebo­re­ne Kind Raum geben wer­den. Aber wenn die Fröh­lich­keit kom­plett ein­ge­büßt wird und sich alles nur um ein The­ma dreht, endet es lang­fris­tig im „Kin­der­wunsch-Burn­out“.
Auch für die gesam­te Kin­der­wunsch-Zeit soll­te man sich Gren­zen set­zen und einen Plan B im Auge behal­ten. Die Mög­lich­kei­ten der Medi­zin schei­nen zwar uner­schöpf­lich, lei­der blei­ben jedoch vie­le Paa­re am Ende trotz­dem kin­der­los. Wenn der Lebens­traum nicht in Erfül­lung geht, muss man sich neue Lebens­zie­le suchen. Das geht nicht von heu­te auf mor­gen, son­dern es ist ein lang­fris­ti­ger Pro­zess auf den man sich ein­las­sen soll­te.

 

 

Familie.de:
Wie kön­nen wir bes­ser mit die­sem The­ma umge­hen? Was sind die Auf­ga­ben der Gesell­schaft? Kann auch der Staat sei­nen Bei­trag leis­ten?
Zumin­dest haben jetzt auch unver­hei­ra­te­te Paa­re Anspruch auf finan­zi­el­le Unter­stüt­zung. Ist das ein Weg in die rich­ti­ge Rich­tung?

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:

Lei­der müs­sen Paa­re, die sich öffent­lich zum uner­füll­ten Kin­der­wunsch beken­nen immer noch Nach­tei­le befürch­ten. Frau­en ban­gen teil­wei­se sogar um ihren Arbeits­platz, wenn die Kin­der­wunsch-Behand­lung publik wird. Idea­ler­wei­se grei­fen hier das Kün­di­gungs­schutz­ge­setz sowie das All­ge­mei­ne Gleich­be­hand­lungs­ge­setz. Aber im All­tag ist die Dis­kri­mi­nie­rung oft schwer zu bewei­sen und der Weg zur Kin­der­wunsch-Kli­nik mit vie­len Ängs­ten behaf­tet.

Außer­dem soll­ten im Sin­ne der Gleich­be­hand­lung die Kos­ten für den Kin­der­wunsch kom­plett von den Kran­ken­kas­sen über­nom­men wer­den. Und das für jedes Paar, egal ob ver­hei­ra­tet, unver­hei­ra­tet oder gleich­ge­schlecht­lich.
Lei­der gibt es immer noch Paa­re, die an den Behand­lungs­kos­ten schei­tern und sich eine künst­li­che Befruch­tung nicht leis­ten kön­nen. Letzt­end­lich soll­te die unge­woll­te Kin­der­lo­sig­keit ande­ren Erkran­kun­gen gleich­ge­stellt sein.

Auch The­men wie lega­le Eizel­len­spen­den und die Opti­on auf Leih­mut­ter­schaft, wie es in ande­ren Län­dern mög­lich ist, soll­te der Gesetz­ge­ber im Auge behal­ten soll­te.

Familie.de:  Wie kön­nen sozia­le Medi­en einen sol­chen öffent­li­chen Dis­kurs beein­flus­sen? Soli­da­ri­tät im Netz kann man immer öfter beob­ach­ten.

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:

Gera­de bei Tabu- und Rand­the­men kann Soli­da­ri­tät in sozia­len Medi­en die öffent­li­che Wahr­neh­mung ver­än­dern. Bes­tes Bei­spiel ist eine der erfolg­reichs­ten Social-Media-Kam­pa­gnen – die „Ice Bucket Challan­ge“. Men­schen in aller Welt kipp­ten sich einen Eimer mit Eis­wür­feln oder eis­kal­tem Was­ser über den Kopf und nomi­nier­ten anschlie­ßend Freun­de und Bekann­te, es ihnen gleich­zu­tun. Die Akti­on soll­te auf die Krank­heit ALS auf­merk­sam machen – mit Erfolg. Das Spen­den­auf­kom­men für ALS stieg deut­lich und 2015 gewann die Ice Bucket Chall­enge sogar einen „Can­nes Lion“, das ist der „Oscar“ der Wer­be­bran­che. Für mich sind sol­che Bei­spie­le Moti­va­ti­on und Antrieb mein Wis­sen Rund um den Kin­der­wunsch mit mei­nem Social Media Know-How zu ver­bin­den — um für 6 Mil­lio­nen Men­schen in Deutsch­land etwas zu bewe­gen.

2 Kommentare
  1. Nina sagte:

    Tol­les Inter­view 🙂
    Vor allem die Ant­wort auf die Fra­ge “Wie kön­nen wir bes­ser mit dem The­ma umge­hen” spricht mir aus der See­le. Die Angst um den Arbeits­platz (bzw. die Gedan­ken die man sich macht, Aus­re­den die erfun­den wer­den müs­sen) ist ein sehr gro­ßes The­ma, das einem oft Kopf­zer­bre­chen berei­tet.
    Es wäre schön, wenn das The­ma “uner­füll­ter Kin­der­wunsch” nicht mehr so ein Tabu­the­ma wäre, man sich nicht ver­ste­cken muss. Gera­de weil so vie­le davon betrof­fen sind — die prop­pe­vol­len War­te­zim­mer in den KiWu-Zen­tren bestä­ti­gen dies.

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