Osteopathie bei Kinderwunsch: Blockaden lösen und Fruchtbarkeit fördern
Eine Methode, die auf dem Weg zum Wunschkind immer mehr Beachtung findet, ist die Osteopathie bei Kinderwunsch. Sie kann helfen, körperliche Blockaden zu lösen, die Durchblutung zu fördern und den Hormonhaushalt ins Gleichgewicht zu bringen – also genau die Prozesse, die eine Schwangerschaft unterstützen.
Wir haben mit Christine Falkus, Heilpraktikerin mit Spezialisierung auf Frauenheilkunde und Kinderwunsch-Osteopathie, darüber gesprochen, wie Osteopathie bei Kinderwunsch wirken kann.
Was ist Osteopathie ?
Osteopathie ist eine sanfte, manuelle Therapieform, die den Körper als Ganzes betrachtet. Alles im Körper hängt zusammen: Organe, Muskeln, Faszien, Nerven – und wenn irgendwo etwas blockiert ist, kann das sich auch an ganz anderer Stelle bemerkbar machen.
Eine Osteopathin arbeitet ausschließlich mit den Händen. Ziel ist es, Spannungen zu lösen, die Beweglichkeit von Organen und Gewebe zu verbessern und den Körper dabei zu unterstützen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
„In der Osteopathie suchen wir nicht nur Symptome, sondern die Ursachen dahinter – oft liegen die ganz woanders“, erklärt Christine Falkus, Heilpraktikerin mit Schwerpunkt auf Osteopathie bei Kinderwunsch.
Die Osteopathie gliedert sich in drei Bereiche:
- Parietale Osteopathie – behandelt Muskeln, Gelenke, Faszien und das Skelett
- Viszerale Osteopathie – kümmert sich um die inneren Organe
- Craniosacrale Osteopathie – wirkt über das Nervensystem, Schädel und Wirbelsäule
Alle drei Bereiche können bei Kinderwunsch eine Rolle spielen – je nachdem, wo mögliche Blockaden sitzen.
Wie kann Osteopathie bei Kinderwunsch helfen?
Viele Frauen, die sich ein Kind wünschen, fühlen sich gesund – und trotzdem will es einfach nicht klappen. Die Ursache liegt oft nicht in einer klaren Diagnose, sondern in funktionellen Störungen, die den Körper aus dem Gleichgewicht bringen.
Osteopathie bei Kinderwunsch setzt genau hier an:
Sie sucht nach Blockaden, Spannungen oder Bewegungseinschränkungen, die den natürlichen Ablauf im Körper stören könnten – zum Beispiel im Beckenbereich, an den Fortpflanzungsorganen oder entlang der Wirbelsäule.
“Ich sehe in meiner Praxis täglich, wie sehr Stress, alte Narben oder Verspannungen den Körper beeinflussen – und damit auch die Fruchtbarkeit“, berichtet Christine Falkus.
Die Osteopathie kann bei Kinderwunsch auf mehreren Ebenen unterstützen:
- Verklebungen und Verwachsungen lösen – z. B. nach Operationen, Entzündungen oder Endometriose
- Durchblutung im Becken verbessern – für eine bessere Versorgung von Eierstöcken, Gebärmutter und Eileitern
- Hormonelles Gleichgewicht fördern – über die Behandlung von Schilddrüse, Nebennieren oder Hypophyse
- Stress reduzieren – vor allem durch craniosacrale Techniken, die das Nervensystem beruhigen
- Spermienqualität verbessern – auch Männer können von osteopathischer Behandlung profitieren
Viele dieser Faktoren bleiben in der klassischen Diagnostik oft unentdeckt – können aber entscheidend sein, wenn es um eine Schwangerschaft geht.
Welche osteopathischen Techniken kommen bei Kinderwunsch zum Einsatz?
In der Osteopathie bei Kinderwunsch geht es darum, den Körper ganzheitlich zu unterstützen – vor allem im Beckenraum, am Nervensystem und entlang der hormonellen Steuerung. Dabei arbeiten Osteopathinnen mit drei zentralen Bereichen der Osteopathie:
Viszerale Osteopathie
Diese Technik richtet sich auf die inneren Organe – zum Beispiel Gebärmutter, Eierstöcke, Eileiter, Blase oder Darm. Mit sanften Griffen werden Spannungen und Verklebungen gelöst. So kann sich die Beweglichkeit der Organe verbessern, was die Fruchtbarkeit positiv beeinflusst.
Typisch bei: Endometriose, Narben nach Operationen, eingeschränkter Eileiterfunktion oder unregelmäßigem Zyklus.
Craniosacrale Osteopathie
Sie arbeitet über das Nervensystem – besonders an Schädel, Wirbelsäule und Kreuzbein. Diese Technik wirkt beruhigend auf Körper und Psyche, kann das hormonelle Gleichgewicht fördern und hilft dem Körper, aus dem Dauerstress-Modus herauszukommen.
Typisch bei: hormonellen Störungen, Zyklusproblemen, innerer Unruhe oder Schlafproblemen.
Parietale Osteopathie
Hier geht es um Knochen, Gelenke, Muskeln und Faszien – also den Bewegungsapparat. Blockaden im Becken oder in der Wirbelsäule können die Funktion der Fortpflanzungsorgane beeinträchtigen. Auch Haltung, frühere Verletzungen oder Fehlstellungen können eine Rolle spielen.
Typisch bei: Beckenschiefstand, Rückenschmerzen oder Einschränkungen in der Beckenbeweglichkeit.
„Die Behandlung ist immer individuell und richtet sich auch nach dem Zyklus der Frau“, erklärt Christine Falkus. „Wir unterstützen zum Beispiel gezielt die Einnistung oder den Eisprung – je nachdem, wo du gerade stehst.“
Die Faszienarbeit ist dabei ein wichtiger Bestandteil jeder dieser Techniken. Faszien durchziehen den ganzen Körper und verbinden alle Strukturen miteinander – auch im Beckenbereich. Verspannte oder verklebte Faszien können die Beweglichkeit der Organe und die Durchblutung beeinflussen.
Osteopathie löst körperliche Blockaden bei Kinderwunsch
Wenn eine Schwangerschaft ausbleibt, denken viele zuerst an Hormone oder genetische Ursachen. Doch oft liegt das Problem ganz woanders – nämlich bei körperlichen Blockaden, die die natürlichen Abläufe im Körper stören.
In der Osteopathie bei Kinderwunsch wird gezielt nach solchen Blockaden gesucht. Sie können den Transport der Eizelle, die Einnistung oder die Hormonregulation unbemerkt behindern – selbst wenn im medizinischen Befund alles „in Ordnung“ aussieht.
Häufige körperliche Blockaden bei Kinderwunsch:
- Bewegungseinschränkungen der Fortpflanzungsorgane
Eileiter und Gebärmutter brauchen Bewegungsfreiheit. Wenn sie durch Narben, Verklebungen oder alte Entzündungen eingeschränkt sind, kann das die Befruchtung oder Einnistung erschweren. - Störungen der Durchblutung
Eine gute Durchblutung im Becken ist wichtig, damit Eierstöcke, Gebärmutter und Schleimhaut gut versorgt werden. Verspannungen oder Fehlhaltungen können die Blutzufuhr unbewusst einschränken. - Beeinträchtigte nervale Versorgung
Die Nerven, die die Fortpflanzungsorgane steuern, verlaufen entlang der Wirbelsäule. Blockaden dort – etwa im Lendenwirbelbereich – können die Signalweiterleitung stören. - Faszienverklebungen
Faszien, die Organe umhüllen und verbinden, können durch frühere Operationen oder Stress verklebt sein. Das kann die Beweglichkeit einschränken und Spannungen verursachen.
„In der Osteopathie schauen wir, ob sich ein Organ frei und harmonisch bewegen kann – zum Beispiel die Gebärmutter oder die Eileiter“, erklärt Christine Falkus. „Ist diese natürliche Bewegung eingeschränkt, kann das die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen – auch wenn medizinisch alles unauffällig erscheint.“ Gerade bei ungeklärter Sterilität (idiopathische Infertilität) lohnt es sich, diese Ebene genauer anzuschauen. Denn hier liegt oft der Schlüssel – ganz ohne Medikamente oder invasive Eingriffe.
Osteopathie als Ergänzung zur Kinderwunschbehandlung
Die Osteopathie bei Kinderwunsch versteht sich nicht als Ersatz für die Schulmedizin – sondern als wertvolle Ergänzung. Besonders dann, wenn du bereits in Behandlung bist, zum Beispiel in einer Kinderwunschklinik, kann die osteopathische Begleitung den Körper gezielt unterstützen.
Während sich die Schulmedizin auf hormonelle Stimulation, Eizellentnahme und Embryonentransfer konzentriert, schafft die Osteopathie optimale Voraussetzungen im Körper: Sie fördert die Durchblutung, löst Spannungen im Beckenbereich und bringt das Nervensystem zur Ruhe.
„Wir bereiten den Körper sanft auf eine Behandlung wie IVF oder ICSI vor – und begleiten auch währenddessen“, erklärt Christine Falkus. „Die Kombination aus beidem kann die Erfolgschancen deutlich erhöhen.“
So kann Osteopathie die Kinderwunschbehandlungen unterstützen:
- vor dem Start: Körperliche Blockaden lösen und das Gewebe gut durchbluten
- während der Hormonbehandlung: Stress reduzieren und die Regulation der Hormone fördern
- nach dem Transfer: Gebärmutter entspannen, die Einnistung unterstützen
- begleitend: Wohlbefinden stärken und mögliche Nebenwirkungen lindern
Je früher du mit der Osteopathie beginnst, desto besser. Idealerweise startet die Behandlung mehrere Wochen oder Monate vor der Kinderwunschtherapie, damit dein Körper optimal vorbereitet ist. Wichtig ist hier die gute Zusammenarbeit: Wenn Osteopathin, Gynäkologin und Kinderwunschzentrum Hand in Hand arbeiten, können sie dich gemeinsam auf deinem Weg zum Wunschkind begleiten.
Was kann Osteopathie bei Kinderwunsch wirklich leisten – und wo sind die Grenzen?
Die Osteopathie bei Kinderwunsch kann viel bewirken – vor allem, wenn funktionelle Ursachen eine Rolle spielen. Sie bringt den Körper ins Gleichgewicht, löst Blockaden, verbessert die Durchblutung und unterstützt die Hormonregulation.
Gute Erfolgsaussichten bestehen zum Beispiel bei:
- Zyklusunregelmäßigkeiten
- hormonellen Ungleichgewichten
- unerklärter Unfruchtbarkeit (idiopathischer Sterilität)
- körperlichen Spannungen und Verklebungen im Becken
- begleitend zu IVF, ICSI oder Insemination
Bei strukturellen Problemen, wie komplett verschlossenen Eileitern oder stark ausgeprägter Endometriose, kann Osteopathie zwar unterstützen – aber sie ersetzt keine schulmedizinische Behandlung. Auch hier kann sie aber helfen, den Körper zu entlasten und die Erfolgschancen zu verbessern.
Wichtig ist: Geduld und realistische Erwartungen. Osteopathische Behandlungen wirken nicht über Nacht – oft braucht es mehrere Zyklen, bis sich Veränderungen zeigen. Dafür sind sie sanft, individuell und ganz ohne Nebenwirkungen. Osteopathische Behandlungen benötigen Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten, oft mehrere Menstruationszyklen.
Häufig gestellte Fragen zu Osteopathie bei Kinderwunsch
Hilft Osteopathie wirklich bei unerfülltem Kinderwunsch?
Viele Frauen berichten von positiven Erfahrungen. Gerade bei funktionellen Störungen wie verklebten Eileitern, hormonellen Ungleichgewichten oder Stress kann die Osteopathie helfen, den Körper auf natürliche Weise zu unterstützen.
Kann Osteopathie verklebte Eileiter oder die Gebärmutter lösen?
Osteopathinnen arbeiten mit sanften Techniken, um Spannungen und Verklebungen im Beckenbereich zu lösen – z. B. nach OPs oder Endometriose. Das kann die Beweglichkeit der Eileiter und die Funktion der Gebärmutter verbessern.
Gibt es Erfahrungen mit Osteopathie und Kinderwunsch?
Ja – unter dem Begriff „Osteopathie Kinderwunsch Erfahrungen“ findest du viele Berichte. Frauen erzählen von besseren Zyklen, einer entspannteren Beziehung zum eigenen Körper – und in vielen Fällen von einer erfolgreichen Schwangerschaft.
Kann ich durch Osteopathie schwanger werden?
Osteopathie kann die Voraussetzungen für eine Schwangerschaft verbessern – aber sie ersetzt keine schulmedizinische Behandlung. Als ergänzende Therapie ist sie besonders sinnvoll.
Wo finde ich eine Osteopathin in meiner Nähe?
Viele Osteopath:innen haben sich auf Frauenheilkunde und Kinderwunsch spezialisiert. Achte bei der Suche z. B. auf Begriffe wie „Osteopathie Kinderwunsch Hamburg“, „Osteopathie Kinderwunsch Berlin“ oder deine Stadt plus „Osteopathie“.
Achte auf eine fundierte osteopathische Ausbildung und idealerweise auf Erfahrung im Bereich Gynäkologie und Kinderwunschbehandlung. Du kannst bei Berufsverbänden nach spezialisierten Therapeuten suchen oder dich von deinem Gynäkologen beraten lassen.
Hilft Osteopathie bei Endometriose und Kinderwunsch?
Ja, Osteopathie bei Endometriose und Kinderwunsch kann helfen, das Gewebe weicher zu machen, Verwachsungen zu lösen und Schmerzen zu lindern – was die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen kann.
Wann ist der beste Zeitpunkt im Zyklus für eine osteopathische Behandlung?
Dies hängt von den zu behandelnden Strukturen ab. Generell wird die Behandlung oft an den Zyklus angepasst. Bestimmte Techniken sind in der ersten Zyklushälfte (vor dem Eisprung) besonders wirksam, während andere in der zweiten Zyklushälfte (nach dem Eisprung) bevorzugt werden.
Kann Osteopathie bei jeder Form von Unfruchtbarkeit helfen?
Osteopathie kann besonders gut bei funktionellen Störungen helfen, wie Verklebungen, Bewegungseinschränkungen der Beckenorgane oder hormonellen Dysbalancen. Bei strukturellen Problemen wie komplett verschlossenen Eileitern oder schwerwiegenden organischen Erkrankungen ist die Osteopathie eher als unterstützende Therapie zu sehen.
Ist Osteopathie auch bei männlicher Unfruchtbarkeit wirksam?
Ja, Osteopathie kann auch bei männlichen Fruchtbarkeitsproblemen helfen, insbesondere wenn diese auf Durchblutungsstörungen oder Bewegungseinschränkungen im Beckenbereich zurückzuführen sind. Die Behandlung kann die Durchblutung der Hoden verbessern und somit die Spermienqualität positiv beeinflussen.
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