Bezie­hung und uner­füll­ter Kin­der­wunsch: 6 wert­vol­le Tipps für die Part­ner­schaft

Beziehung und Kinderwunsch

Part­ner­schaft­li­che Bezie­hung und Kin­der­wunsch sind nicht immer ein­fach. Am Anfang nimmst du den Kin­der­wunsch noch leicht. Du hast viel Hoff­nung, dass es bald klappt. Und das ist auch gut so. Aber mit der Zeit steigt der Erfolgs­druck. Vor allem wenn du schon erfolg­lo­se künst­li­che Befruch­tun­gen hin­ter dir hast. Die see­li­sche Belas­tung ist für dich und dei­nen Part­ner enorm. Es gibt Stu­di­en, die die­se Situa­ti­on sogar mit dem Ver­lust eines nahen Ver­wand­ten gleich­set­zen. Kein Wun­der, dass da auch die Part­ner­schaft lei­det. Was kann man tun, um die­se schwe­re Zeit gemein­sam zu meis­tern?

Bezie­hung und Kin­der­wunsch: Kei­ne Schuld­zu­wei­sun­gen

War­um klappt es nicht bei uns? Und wer ist schuld? Die Gefüh­le schwan­ken jeden Monat aufs Neue zwi­schen Hoff­nung und Ent­täu­schung.

Oft fühlt sich die Frau als Schul­di­ge, wenn sich das befruch­te­te Ei nach einer künst­li­chen Befruch­tung nicht ein­nis­tet. Sie macht sich selbst Vor­wür­fe und Gedan­ken, etwas falsch gemacht zu haben: zu viel Stress, Ärger, etwas Schwe­res geho­ben, etc.

Es ist wich­tig sich selbst nicht die Schuld zu geben, aber auch dem Part­ner soll­te man kei­ne Schuld­zu­wei­sun­gen machen. Ins­be­son­de­re wenn die Ursa­che nur bei einem von euch liegt, ist das manch­mal gar nicht so leicht.

Beziehung und Kinderwunsch

Der uner­füll­te Kin­der­wunsch ist eine Belas­tungs­pro­be für die Part­ner­schaft


Sex nicht nur als Mit­tel zum Zweck

“Bit­te haben sie in den nächs­ten drei Tagen Geschlechts­ver­kehr”. Hast du die­sen Satz schon ein­mal vom Arzt zu hören bekom­men? Spon­ta­ne Lust sieht anders aus. In der Kin­der­wunsch­zeit dient Sex meist nur einem Ziel: end­lich ein Baby!!

Bei vie­len Paa­ren geht die Lei­den­schaft auf die­sem Weg ver­lo­ren. Vor allem weil  Ängs­te und Sor­gen zusätz­lich die See­le belas­ten.

Wenn du bereits län­ge­re Zeit in Kin­der­wunsch-Behand­lung bist, ist es rat­sam auch beim Sex immer wie­der kur­ze Pau­sen vom Kin­der­wunsch ein­zu­le­gen. Auch wenn es nur 4 ‑8 Wochen sind, ist die­se Zeit enorm wich­tig für die Part­ner­schaft. Ein­fach machen, wann und wor­auf ihr Lust habt — nicht wenn es die frucht­ba­ren Tage oder der Arzt ver­lan­gen.

Ich sage bewusst nicht: “Ent­spannt euch doch ein­fach mal”. Dass die­ser gut­ge­mein­te Rat­schlag nicht auf Kom­man­do umzu­set­zen ist, weiß jeder in dei­ner Situa­ti­on.  Und ich weiß auch wie schwer es ist den Kin­der­wunsch in den Pau­sen hin­ten anzu­stel­len. Aber was nützt es dir, wenn die Part­ner­schaft dar­an zer­bricht. Dann wird sich auch die Sehn­sucht nach einem Kind nicht erfül­len.

Aus­zei­ten neh­men 

Außer­dem ist es wich­tig, dass man sich immer wie­der Aus­zei­ten nimmt und sich etwas Gutes tut. Dies kann für jeden ein­zeln gel­ten oder auch zusam­men. Wir sind bei­spiels­wei­se zusam­men ins Fit­ness-Stu­dio gegan­gen und haben im Anschluss die Sau­na sehr genos­sen. Auch ein Spa­zier­gang in der Natur kann befrei­end wir­ken. Wenn du den eige­nen Kör­per gut behan­delst, ent­steht dar­aus eine Acht­sam­keit und auch ein acht­sa­mer Umgang mit­ein­an­der. Außer­dem könnt ihr bewusst Zei­ten ver­ein­ba­ren, in denen ihr nicht über das The­ma Kin­der­wunsch sprecht.

Gren­zen fest­le­gen und Pro­ble­me offen anspre­chen

Auch wenn man in der Kin­der­wunsch-Zeit als Paar zusam­men­hal­ten muss, darfst du nicht ver­ges­sen, dass jeder indi­vi­du­ell und anders emp­fin­det. Das was du gut ver­kraf­test, kann bei dei­nem Part­ner die See­le schwer belas­ten.

Um jeden Preis ein Kind bekom­men und dafür jedes Opfer brin­gen – sei es psy­chisch, gesund­heit­lich oder auch finan­zi­ell?! Beach­te dei­ne eige­nen Gren­zen und die dei­nes Part­ners. Wie­viel kannst du ertra­gen? Wie­viel kann der Part­ner ertra­gen?

Es ist wich­tig, zu Beginn dar­über zu spre­chen, wie weit ihr für ein Kind gehen möch­tet. Aber auch wäh­rend der Kin­der­wunsch­zeit soll­tet ihr euch die­se Fra­ge immer wie­der gemein­sam stel­len. Im Lau­fe der Zeit kann sich die Ein­stel­lung und das per­sön­li­che Emp­fin­den ändern. Wenn die Gren­ze dei­ner Belast­bar­keit erreicht ist, darfst du das dem Part­ner klar signa­li­sie­ren.

Ver­trau­ens­per­so­nen gut aus­su­chen und Hil­fe anneh­men

Es ist sehr schwie­rig, wenn Du nur mit dei­nem Part­ner über dei­ne Pro­ble­me reden kannst. Über­le­ge dir, ob du dich zusätz­lich einer guten Freun­din oder einem Freund anver­trau­en möch­test.

Eine außen­ste­hen­de Per­son kann die Situa­ti­on mit Distanz beur­tei­len und dir in schwie­ri­gen Pha­sen hel­fen. Nimm die­se Hil­fe an. Denn so eine schwie­ri­ge Situa­ti­on ganz allei­ne mit dem Part­ner zu bewäl­ti­gen ist fast nicht mög­lich.

Wenn es in dei­nem Freun­des­kreis nie­man­den gibt, dem du dich anver­trau­en möch­test, den­ke über Alter­na­ti­ven nach. Im Inter­net gibt es Foren zum Aus­tausch mit Gleich­ge­sinn­ten.

Wenn dir Drit­te nicht wei­ter­hel­fen kön­nen, ist es sinn­voll über die Bera­tung eines Psy­cho­lo­gen oder Kin­der­wunsch-Coachs nach­zu­den­ken. Es gibt Spe­zia­lis­ten für das The­ma, die euch bestimmt hel­fen kön­nen.

Alter­na­ti­ve Lebens­ent­wür­fe bespre­chen

Bereits wäh­rend der Kin­der­wunsch­be­hand­lung soll­test Du mit dei­nem Part­ner dar­über spre­chen, wie ihr euch das Leben vor­stellt, wenn es nicht mit leib­li­chen Kin­dern klap­pen soll­te.

Dei­nen Traum auf­zu­ge­ben ist oft ein sehr schmerz­haf­ter Pro­zess, der Zeit braucht. Viel­leicht könnt ihr euch ein glück­li­ches Leben ohne Kin­der vor­stel­len. Auch über eine Adop­ti­on oder ein Pfle­ge­kind den­ken eini­ge Paa­re nach.

1 Kommentar
  1. Anja sagte:

    Hört sich leich­ter an als es ist. Aber trotz­dem gute Tipps. Wer­de ver­su­chen dran zu den­ken, wenn wir wie­der mit­ten in der Kin­der­wunsch-Behand­lung ste­cken ;-)))

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