“Die Dia­gno­se, auf natür­li­chem Wege kei­ne eige­nen Kin­der bekom­men zu kön­nen, zog uns den Boden unter den Füßen weg.”

In der Rei­he Kin­der­wunsch Unplug­ged führt Weg­wei­ser Kin­der­wunsch Inter­views mit Frau­en und Män­nern, die vom uner­füll­ten Kin­der­wunsch betrof­fen sind. Hier hier wer­den The­men ange­spro­chen, die meis­tens tabu sind. Du bist auf dei­nem Kin­der­wunsch-Weg mit allen sei­nen Sor­gen, Ängs­ten und Nöten nicht allei­ne. 


Heu­te im Inter­view: Marie, 30 Jah­re, 5 ICSIs hin­ter uns (4 Frisch­ver­su­che und 1 Kryo)

Marie und ihr Mann kön­nen auf natür­li­chem Weg kei­ne Kin­der bekom­men. Heu­te erzählt sie im Gespräch von ihren Erfah­run­gen und Gefüh­len auf dem Weg der Kin­der­wunsch-Behand­lung — von den Hoch und Tief­punk­ten und den größ­ten Her­aus­for­de­run­gen, wenn es mit einer Schwan­ger­schaft nicht klappt.  Für mich ein sehr bewe­gen­des Inter­view.

 

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:
Wer bist Du? Erzäh­le uns ein wenig über dich selbst.

Marie:

Mein Name ist Marie, ich bin 30 Jah­re alt und lebe mit mei­nem Ehe­mann im Ruhr­ge­biet.

Wir sind seit 7 Jah­ren ein Paar und seit fast 3 Jah­ren ver­hei­ra­tet. Beruf­lich bin ich als Manage­ment­as­sis­ten­tin in einem inter­na­tio­na­len Unter­neh­men tätig.

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:
Was hast Du auf Dei­nem Kin­der­wunsch-Weg alles erlebt?

Marie: 

Als wir ein Jahr nach der Hoch­zeit die Dia­gno­se beka­men, auf natür­li­chem Wege kei­ne eige­nen Kin­der bekom­men zu kön­nen, zog es uns den Boden unter den Füßen weg.


Gera­de noch völ­lig unbe­schwert und ver­träumt, schlug uns die­se Nach­richt mit­ten ins Gesicht. Es dau­er­te eini­ge Wochen und Mona­te, bis wir das alles eini­ger­ma­ßen ver­daut hat­ten. Vie­le Gesprä­che folg­ten und vie­le Ant­wor­ten muss­ten wir für uns fin­den.

Was tun wir? Wie weit gehen wir?

Was folg­te waren unzäh­li­ge Arzt­ter­mi­ne, mas­sen­wei­se Unter­su­chun­gen, das zähe War­ten auf Ergeb­nis­se, Behand­lun­gen, Medi­ka­men­te, Infu­sio­nen, Sprit­zen, eine Über­sti­mu­la­ti­on im ers­ten Ver­such – das vol­le Pro­gramm.

Wir haben ins­ge­samt 5 ICSIs hin­ter uns (4 Frisch­ver­su­che und 1 Kryo). Die Ärz­te hat­ten uns immer gute Chan­cen auf einen Erfolg ver­schrie­ben; was es für uns noch schwe­rer mach­te, irgend­wann „auf­zu­hö­ren“.

Die Vor­aus­set­zun­gen waren super, vie­le Eizel­len, tol­le Qua­li­tät, über­durch­schnitt­lich gute Befruch­tungs­ra­ten, unser jun­ges Alter…die Vor­zei­chen sahen für uns und in den Augen der Repro­duk­ti­ons­me­di­zi­ner per­fekt aus, aber nichts pas­sier­te, gar nichts.
Wei­te­re Unter­su­chun­gen folg­ten, Gebär­mut­ter­spie­ge­lung, Human­ge­ne­tik, Gebär­mut­ter­s­crat­ching, Blut­ge­rin­nungs­un­ter­su­chung, aber es wur­de nichts Neu­es gefun­den, was wir nicht vor­her schon wuss­ten (es gibt natür­lich einen Grund, war­um wir in eine Kin­der­wunsch­kli­nik gegan­gen sind, aber die Chan­cen, dass es mit einer ICSI klap­pen wird, sahen im Vor­feld sehr gut aus).

Kei­ne neu­en Erkennt­nis­se. Wäh­rend­des­sen pro­bier­te ich es unter ande­rem mit Rei­ki, Tees, Detox und Co., um mich und mei­nen Kör­per zu ent­span­nen. Der stres­si­ge Job, die stän­di­gen Arzt­be­su­che und vor allem die­se schreck­li­che Unge­wiss­heit — das alles war schwie­rig zu ver­ein­ba­ren.

Oft dach­te ich: falls irgend­je­mand gera­de irgend­wo das Dreh­buch mei­nes Lebens schreibt — jetzt wäre der per­fek­te Moment für die glück­li­che Wen­dung.

Nach Ver­such Num­mer 4, hat­ten wir bei­de unse­ren Gren­zen erreicht. Nie­mals hät­te ich gedacht, dass ich ein­mal frei­wil­lig mit den Behand­lun­gen auf­hö­ren wer­de, nicht solan­ge, bis es nicht geklappt hat und es sich ein klei­nes Ei bei mir gemüt­lich macht, aber dann kam der Moment.

Wie­der ein „nega­tiv“, es ging nicht mehr, unse­re Kräf­te waren aus­ge­schöpft, die Gren­zen sogar schon über­schrit­ten und mein Kör­per zu müde, müde von Allem.

Eine letz­te Unter­su­chung woll­ten wir noch machen, um alles aus­schöp­fen, um uns hin­ter nicht sagen zu müs­sen, wir hät­ten nicht alles pro­biert. Es folg­te noch eine Gewe­be­pro­be­ent­nah­me aus der Gebär­mut­ter. Wir flo­gen in unse­ren wohl­ver­dien­ten Urlaub ans Meer, mit dem Gedan­ken im Gepäck, dass wohl auch bei die­ser Unter­su­chung nichts raus­kom­men wird.

Im Urlaub dann der Anruf: „Das Ergeb­nis ist auf­fäl­lig. Sie haben eine stark erhöh­te Anzahl von Kil­ler­zel­len in ihrer Gebär­mut­ter“. Puh…zum ers­ten Mal ein Anhalts­punkt, etwas Greif­ba­res. Einen letz­ten Ver­such wag­ten wir noch. Wir woll­ten sehen, was pas­siert, wenn man nicht auf­gibt.


Ich bekam Intra­pil­id-Infu­sio­nen zur Bekämp­fung der Kil­ler­zel­len, ein letz­ter Stroh­halm, dann das „Nega­tiv“. Okay, das war´s. Wir haben alles pro­biert. Es war eine har­te Zeit, eine Zeit vol­ler Hochs und Tiefs, eine Zeit vol­ler Freu­de und Trau­er, Hof­fen und Ban­gen. Es war eine har­te Zeit für uns per­sön­lich, für mei­nen Kör­per und für unse­re See­len und es war eine Pro­be für unse­re Ehe.

 

Es kam immer mal wie­der die Angst in mir auf, ob unse­re — noch so jun­ge — Ehe das alles­über­ste­hen wird. Ich hat­te Angst, aber die Angst, mei­nen Mann zu ver­lie­ren war grö­ßer, als die Angst davor, nie­mals Kin­der zu haben. Heu­te kann ich sagen und das sage ich vol­ler Stolz:

mei­ne Ängs­te im Bezug dar­auf, ob unse­re Ehe dem stand­hal­ten kann, waren völ­lig unbe­grün­det. Wir sind noch enger zusam­men­ge­wach­sen. Die­ser Weg hat uns zusam­men­ge­schweißt.

Oft hader­ten wir mit dem Schick­sal, stell­ten uns die Fra­ge: „War­um aus­ge­rech­net wir?“. Es gibt kei­ne Gerech­tig­keit, auch nicht bei dem The­ma Kin­der­wunsch. Es war ein lan­ger Pro­zess, aber wir haben uns mit dem Schick­sal „ein­ver­stan­den“ erklärt. Eine Ant­wort auf das „War­um?“ gibt es nicht. Es ist, wie es ist.

Bereits vor Beginn der Behand­lun­gen und beson­ders nach dem 2. miss­glück­ten Ver­such, kam die The­ma­tik einer Adoption/Pflegekind bei uns auf. Auch wenn wir kei­ne Kin­der bekom­men, die unse­re Gene tra­gen, war­um soll­ten wir denn kei­ne Kin­der haben?

Der Wunsch einer Adoption/Pflegekind ist schon län­ger tief ins uns ver­an­kert und hät­te auch der letz­te Ver­such einer assis­tier­ten Befruch­tung „geklappt“, hät­ten wir trotz­dem ein Kind auf­neh­men wol­len. Das wird unser nächs­ter Weg sein. Es bleibt also span­nend, aber wei­ter­hin noch unge­wiss.

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:
Was sind für dich die größ­ten Her­aus­for­de­run­gen und Pro­ble­me in Bezug auf den uner­füll­ten Kin­der­wunsch?

Marie:

Die größ­te Her­aus­for­de­rung ist es, nie­mals die Hoff­nung auf­zu­ge­ben, dass irgend­wann alles gut wird und man für das, was man alles erlebt und mit­ge­macht hat, irgend­wann „belohnt“ wird.

Nach jedem Rück­schlag immer und immer wie­der auf­zu­ste­hen, das Krön­chen zu rich­ten und wei­ter­zu­ma­chen, das ist so schwer. „Wann immer du zwei­felst, wie weit du noch gehen kannst, erin­ne­re dich dar­an, wie weit du bereits gekom­men bist, erin­ne­re dich dar­an, mit was du alles kon­fron­tiert wur­dest, an all die Schlach­ten, die du betrie­ben hast und all die Ängs­te, die du über­wun­den hast.“ Nach den schwie­rigs­ten Auf­stie­gen folgt meis­tens auch die schöns­te Aus­sicht.

 

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:
Gab es für dich einen per­sön­li­chen Tief­punkt und wie hast du ihn über­wun­den?

Marie:

Es gab so eini­ge Tief­punk­te. Unver­ständ­nis ande­rer, die Baby-Nach­rich­ten in der Fami­lie, immer wie­der mal gab es Rück­schlä­ge, wo vie­le Trä­nen kul­ler­ten. Der gan­ze Weg war wie eine Ach­ter­bahn­fahrt der Gefüh­le mit vie­len Hochs, aber mit noch mehr Tiefs.

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch: 

Was gibt dir sonst noch Kraft und Mut auf dei­nem Weg?

Marie:

Mein Mann. Wir lachen zusam­men und wir wei­nen zusam­men. Wir tra­gen das­sel­be Schick­sal und ich den­ke, dass mich kei­ner so gut ver­steht, wie er und anders­rum. Manch­mal lie­ge ich ein­fach nur in sei­nen Armen, wir erzäh­len uns „Weißt-du-noch-Geschich­ten“ ver­ges­sen das alles und die Welt um uns her­um. Er ist die Lie­be mei­nes Lebens und das Bes­te, was mir je pas­siert ist.

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch: 
Wie offen gehst Du mit dem uner­füll­ten Kin­der­wunsch um?

Marie:

Am Anfang haben wir nie­man­dem davon erzählst, wir muss­ten das alles erst­mal sel­ber ver­ar­bei­ten. Irgend­wann konn­ten und woll­ten wir die The­ma­tik aber nicht mehr ver­heim­li­chen und haben unse­re Fami­li­en und Freun­de ein­ge­weiht. Man erlebt tol­le Reak­tio­nen, die einem Mut machen und Kraft geben und man erlebt ent­täu­schen­de Reak­tio­nen, mit denen man so viel­leicht nicht gerech­net hat.

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:
Wur­dest Du in Bezug auf den Kin­der­wunsch mit unsen­si­blen Fra­gen oder gut gemein­ten Rat­schlä­gen kon­fron­tiert? Kannst Du uns ein Bei­spiel nen­nen und sagen, wie du damit umge­gan­gen bist.

Marie: 

 

Ja, oft. Die­se typi­schen Fra­gen, die man als frisch ver­hei­ra­te­tes Paar gestellt bekommt, „Wann ist es denn bei euch soweit?“, „Wollt ihr kei­ne Kin­der?“, das tut weh und ver­setzt mir jedes Mal einen Stich ins Herz, aber im Lau­fe der Zeit, lernt man damit umzu­ge­hen.

Ich mache es so: wenn ich eine sol­che Fra­ge gestellt bekom­me, sage ich gar nichts, ich schaue der Per­son nur in die Augen und star­re sie an. Das ist lus­tig, weil es das Gegen­über irgend­wie total ver­wirrt ist und dann wird es für den ande­ren pein­lich und er oder sie beginnt schnell ein ande­res The­ma.

Was soll ich denn sagen? „Wir haben doch noch Zeit?“, „Wir wol­len kei­ne Kin­der“, die Wahr­heit? Nö, ich habe kei­ne Lust auch nur mit einem ein­zi­gen Wort auf solch blö­de Fra­gen zu ant­wor­ten.

Rat­schlä­ge sind auch ätzend. „Ihr müsst euch ent­span­nen“ oder die­se Geschich­ten, die plötz­lich alle ken­nen, wo Fami­lie Y nach X Jah­ren der erfolg­lo­sen Kin­der­wunsch­be­hand­lung ganz plötz­lich ein Kind auf natür­li­chem Weg bekom­men hat oder Frau Y nach der Adop­ti­on dann doch noch schwan­ger wur­de.

Okay, nett gemeint, aber die­se Geschich­ten mag ich nicht mehr hören. Was sol­len die uns brin­gen? Sol­len wir jetzt auch auf ein natür­li­ches Wun­der hof­fen und jeden Monat dann doch wie­der am Boden lie­gen, wenn es nicht funk­tio­niert. Wir haben schwarz auf weiß, dass wir auf natür­li­chem Weg (und offen­sicht­lich­auch nicht mit ärzt­li­cher Unter­stüt­zung) Kin­der bekom­men kön­nen. Ich brau­che kei­ne Rat­schlä­ge und momen­tan auch kei­ne Geschich­ten ande­rer mit einem Hap­py End.

Wir haben unse­re eige­ne Geschich­te und die ist noch nicht zu Ende. Im Lau­fe der Zeit habe ich ver­stan­den, dass es für Nicht-Betrof­fe­ne nicht mög­lich ist, sich in eine sol­che Lage zu ver­set­zen, in der es nicht selbst­ver­ständ­lich ist, dass man ein Baby bekommt.

Es gibt im All­tag immer wie­der Momen­te, Wor­te oder Fra­gen, die weh­tun, ganz tief im Her­zen, die man unge­recht fin­det und über die man sich ärgert. Oft wis­sen es die­se Men­schen aber schlicht und ein­fach nicht bes­ser. Sie muss­ten die­sen Weg nie gehen und kön­nen das alles nicht nach­emp­fin­den, man­chen fehlt ein­fach auch Empa­thie.

Dann gibt es wie­der­um aber auch Men­schen, die ein­ge­weiht sind, die uns vor­sich­tig und mit viel Ver­ständ­nis behan­deln, die uns kei­ne dum­men Fra­gen stel­len, die da sind, wenn man sie braucht, die da sind, wenn wir spre­chen möch­ten, die mit­füh­len, die aber auch unser Schwei­gen ver­ste­hen, wenn wir kei­ne Wor­te fin­den. Dafür bin ich dank­bar.
Die ande­ren soll­ten unse­re Schu­he anzie­hen und den Weg gehen, den wir gegan­gen sind — nur ein klei­nes Stück – und dann kön­nen wir uns noch­mal unter­hal­ten.

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:
Möch­test Du den Lesern sonst noch etwas mit auf den Weg geben? 

Marie:

Ja, ver­sucht bei all dem nie­mals euch selbst oder euch als Paar zu ver­lie­ren. Es ist so wich­tig, dass man sich Zeit für sich nimmt, Zeit zu Zweit, dass man sich auch mal zurück­zieht und dass man die­ses The­ma nicht über alles ande­re stellt.

Als ich sehr trau­rig war und mich das alles und beson­ders die Fra­gen und Reak­tio­nen von Außen­ste­hen­den sehr belas­tet haben, habe ich einen Ter­min bei einer Psy­cho­lo­gin ver­ein­bart, die aus­schließ­lich Kin­der­wunsch­paa­re behan­delt. Ich war nur ein­mal bei ihr und es hat mir sehr gehol­fen. Sie hat mir ein­fach zuge­hört, mit mir mei­ne Gedan­ken sor­tiert und etwas gesagt, das ich immer im Gedächt­nis habe „Egal wie schwer der Weg gera­de ist und wie sehr das Herz auch schmerzt, wie hilf­los und macht­los man sich auch fühlt, so blei­ben die­se Gefüh­le nicht, ganz gleich wie die Geschich­te aus­geht.“

To be con­tin­ued…

Weg­wei­ser Kin­der­wunsch:
Vie­len Dank Marie, dass du dei­ne Gedan­ken und Gefüh­le so offen geteilt hast. Dei­ne Wor­te haben mich sehr bewegt und jedem der den Weg selbst geht bzw. gegan­gen ist, wird es eben­so gehen. Lei­der stimmt es, dass Men­schen, die selbst nicht in der Situa­ti­on waren, die Macht die­ser Gefüh­le nicht nach­emp­fin­den kön­nen. Aber des­halb ist es umso wich­ti­ger, dass wir uns aus­tau­schen und uns auf unse­rem Weg gegen­sei­tig Kraft geben. Ganz egal, wie der Weg jedes ein­zel­nen aus­ge­hen mag.

Ger­ne kön­nen die Leser hier einen Kom­men­tar für Marie hin­ter­las­sen (auf der Sei­te ganz unten).

9 Kommentare
  1. Katja sagte:

    Lie­be Marie
    Mit jedem ein­zel­nen Satz hast du mir aus der See­le gespro­chen. Es gibt kein Wort für den Schmerz, den man durch­lebt. Ich habe
    fünf Jah­re gekämpft. Unzäh­li­ge Arzt­be­su­che, Unter­su­chun­gen, Sprit­zen, Medi­ka­men­te, Gewe­be­pro­ben mit eben­falls erhöh­ter Anzahl an Kil­ler­zel­len, Gebärmutterspiegelung.…das gan­ze Pro­gramm. Wäh­rend die­ser Zeit habe ich fünf Kin­der ver­lo­ren. Ein­mal Mal stand sogar mein eige­nes Leben auf dem Spiel. Nach jeder Hoff­nung folg­te eine noch tie­fe­rer Absturz. Die Bäu­che mei­ner Freun­din­nen um mich her­um wur­den dicker. Kurz danach scho­ben sie den Kin­der­wa­gen. Die­sen Anblick sowie die strah­len­den Augen der glück­li­chen Müt­ter ertra­ge ich auch heu­te noch nicht, obwohl ich seit mei­nem psy­chi­schen Zusam­men­bruch vor vier Jah­ren eine The­ra­pie mache. Eine Adop­ti­on sowie ein Pfle­ge­kind kam für mein Mann nie in Fra­ge. Unse­re Ehe hat unter dem The­ma Kin­der­wunsch stark gelit­ten und ist fast zer­bro­chen. Mit mei­nem Mann kann ich ein­fach nicht mehr reden; er hat für sich abge­schlos­sen. Die letz­te Blut­un­ter­su­chung hat nun erge­ben, dass ich mit 44 das Ende mei­ner Frucht­bar­keit erreicht habe. Damit ist auch mein letz­ter Fun­ken Hoff­nung end­gül­tig zer­stört.

    Dan­ke, für dei­ne wun­der­vol­len, ehr­li­chen Wor­te!

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    • Claudia sagte:

      Lie­be Kat­ja,
      vie­len Dank für dei­ne ehr­li­che Ant­wort. Es ist bit­ter, wenn alle Bemü­hun­gen am Ende nicht zur Erfül­lung des Lebens­traums füh­ren. Es ist nicht ein­fach sich dann wie­der neue Lebens­zie­le zu suchen und allem einen Sinn zu geben. Ich wün­sche dir viel Kraft, dass dies gelingt und du einen ande­ren Weg für dich fin­dest.

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  2. Melanie sagte:

    Ich war zu Trä­nen gerührt nach die­sem Inter­view. Soviel Kraft auf­zu­bau­en bei so einem sen­si­blen The­ma, hat wirk­lich mei­nen abso­lu­ten Respekt ver­dient.

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  3. Saida sagte:

    Hal­lo Marie,
    in dem was und wie du erzählst hast,habe ich mich wie­der gefunden.Es war wirk­lich toll dies lesen zu können/dürfen.
    Mir hät­te es oft geholfen,wenn ich jeman­den kenn gelernt hät­te der die glei­che Situa­tai­on durchmacht,falls man sich doch mal aus­tau­schen möch­te.
    Über einen schrift­li­chen Kon­takt wür­de ich mich mega freu­en.
    Alles Lie­be

    Antworten
  4. HELKA sagte:

    Lie­be Marie, vie­len Dank das ich Dei­ne Geschich­te lesen durf­te. Mir geht es auch fast so, nur der eine Unter­schied ist, das ich mit mei­nen Mann nicht spre­chen kann. Er blockt ab.

    Ich wün­sche Euch alles Glück

    Antworten
  5. Kristina sagte:

    Lie­be Marie, du schreibst mir aus der See­le, es tut gut zu lesen das man nicht allei­ne ist. Ich wün­sche euch alles Gute auf euren Weg.

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